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Verschiebungen sind zu erwarten und 7.0 ist damit wohl für 2021 bestätigt

2020 wird wohl als das Jahr in dem nichts geschah in die Gaming-Geschichtsbücher eingehen, jedenfalls soweit es Neuveröffentlichungen betreffen könnte...

Schon Monate vor der globalen Quarantäne begann sich für 2020 ein enttäuschender Trend am Horizont abzuzeichen, als Cyberbunk 2077 verschoben wurde und kurz darauf scheinbar der ganze Publishing-Plan von Ubisoft für 2020 ebenfalls kollabierte, was vorerst in einer Verschiebung des Cyberpunk-Gegenstücks Watch Dogs Legion mündete. Ubisoft hielt sich für 2020 sehr bedeckt und leitete anfang des Jahres eine Umstrukturierung seiner gesamten Franchises ein, welche auch die für dieses Jahr erwarteten Veröffentlichungen wie das nächste Assassins Creed betroffen haben könnte. Nun da Telearbeit zur vorübergehenden Normalität gehört und die Gaming-Welt ebenfalls mit den neuen Realitäten hadert scheinen alle Gerüchte über Verzögerungen und Verschiebungen ins nächste Jahr an Gewicht zu gewinnen und das obwohl wir erst das erste Quartal hinter uns haben.

 

Für SWTOR würde ich mir 2020 auch erst nach der Sommerpause wieder etwas neues erwarten, vielleicht wird sich die Event-Dichte erhöhen und wir können mit dem einen oder anderen Corona-Bonus rechnen, aber 2020 wird zumindest in der ersten Jahreshälfte ein sehr beschauliches Jahr. Da BioWare ein US-Entwickler ist könnte es das Studio auch härter treffen als das polnische CD Projekt Red oder das kanadisch-französische Ubisoft (mit Studios in diversen anderen Ländern), wobei man die Schuld dafür beim US-Gesundheitssystem, dem aktuellen US-Präsidenten und problematischen gesellschaftlichen Entwicklungen sehen kann. Die Gewaltbereitschaft innerhalb der US-Gesellschaft und die leichte Verfügbarkeit von Schusswaffen ist gerade in einem Staat wie Texas (BioWares Studio liegt in Austin, Texas) nicht zu unterschätzen, vor allem wenn Gegenstände des täglichen Bedarfs knapp werden. Was bei uns schlimmstenfalls in Handgreiflichkeiten beim Toilettenpapierkauf enden würde könnte in den USA zu einem Schusswechsel führen. Dementsprechend ist social distancing in den USA schlicht und ergreifend notwendig, auch wenn man davon ausgehen muss, dass Staaten wie Texas einen leichten Zugang zu Scharfschützengewehren ermöglichen dürften. Waffenverkäufe stiegen als erste Reaktion auf die Krise ja bereits an.

 

Wie bei vergangenen Katastrophen wie Hurricanes oder Buschbränden wie in Kalifornien zu beobachten sind republikanische US-Präsidenten aufgrund ihrer Sparpakete im Katastrophenschutz auch selten dazu in der Lage mit Krisen umzugehen, was auch zu einer Erosion der Autorität von Bundesbehörden führen könnte. Wie in einem Planspiel einer US-Regierungsbehörde festgestellt würde bei einer mangelnden bundesstaatlichen Zusammenarbeit die Abschottung einzelner Bundesstaaten gegenüber anderen beginnen, womit die USA eine für sie typische innenpolitische Krise im Schnelldurchlauf erleben könnten. Texas ist ein Bundesstaat, der gerne mal zu rhetorischen Zwecken betont, er könnte ja einen Alleingang wagen und sich sogar unabhängig machen (was vor allem gegenüber demokratischen "Zentralregierungen" und Bestrebungen zu einer Zentralisierung von Kompetenzen vorgebracht wird). Wie auch immer die Welt in einigen Monaten aussehen wird, alle innenpolitischen Geschwüre der letzten Jahre scheinen nun allmählich aufzubrechen, wie in Ungarn, wo das Parlament nun für unbestimmte Zeit ausgeschaltet wurde.

 

Das Schicksal SWTORs hängt von BioWare Austin ab und somit auch vom Verlauf der gegenwärtigen Krise in den USA, insbesondere des konservativen Texas. Ich würde mir positive Nachrichten oder Content-Ankündigungen frühestens wieder im September erwarten.