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Ein Sith-Wissenschaftsministerium könnte zum Albtraum der Republik werden

Wissenschaftliche Forschung ohne Rücksicht auf Verluste, wäre noch das geringste Problem mit einem Sith-Wissenschaftsministerium...

Sith-Alchemie bzw. ihr historischer Vorgänger war der Grund warum die dunklen Jedi um Ajunta Pall einst aus der Republik verbannt wurden. Selbst Darth Plagueis verdiente sich seinen Beinamen als der Weise damit, dass er versuchte Geheimnisse der Sith-Alchemie vergangener Jahrtausende zu entschlüsseln oder wiederzuentdecken. Pall und seine Kameraden kämpften in der 100jährigen Dunkelheit an der Seite von genetisch veränderten Kriegsbestien und einer von Palls  Chef-Alchemisten war kein geringerer als Karness Muur, der Schöpfer der Rakghul-Seuche, welche ebenfalls als eine solche Waffe entwickelt wurde. Naga Sadow und sein Mentor Simus waren zwei weitere Beispiele für erfolgreiche Sith-Alchemisten, wobei Simus ähnlich wie Plagueis einen Weg fand sein Leben über das natürliche Ablaufdatum hinaus zu verlängern. Doch Simus Erfolg war ein zweischneidiges Schwert, denn schlussendlich erreichte er diesen Triumph über die Sterblichkeit erst, nachdem er von seinem Rivalen Marka Ragnos in einem Duell geköpft worden war. So lebte er als Kopf weiter und hätte wohl perfekt in Futuramas Kopf-Museum gepasst. Doch dieser Zustand drängte Simus wohl auch dazu sein Wissen an Naga Sadow weiterzugeben, der die bereits von seinen Sith-Vorfahren begangene genetische Modifizierung der Sith-Kriegerkaste aka der Massassi weiter vorantrieb und diese in noch muskulösere, loyale Halb-Bestien verwandelte. In moderneren oder post-modernen Zeiten der Star Wars Legends gelang es imperialen Wissenschaftlern einen Nano-Virus auf Mandalore freizulassen, der alle Mitglieder der Fett-Familie (ehemalige Klonsoldaten und deren Nachkommen eingeschlossen) auslöschen sollte. Dieser Virus wurde später auch auf dem Flaggschiff der hapanischen Flotte freigesetzt, um einen Großteil der anwesenden potentiellen Thronfolger zu beseitigen, womit das Hapes Konsortium in einen Bürgerkrieg gedrängt werden sollte. Fast ein Jahrhundert später setzte der Sith-Wissenschaftler Vul Isen eine Bio-Waffe auf Mon Cala frei, welche die Meere des Planeten völlig unbewohnbar machte und einen Großteil der Bevölkerung aus Mon Calamari und Quarren das Leben kosten sollte.

 

In SWTOR ist das Sith-Wissenschaftsministerium vor Darth Acinas Reformen in zwei Ministerien gespalten gewesen (Technologie und Bionische Wissenschaften), doch nun da alles in einer Hand vereint ist konnte man bereits auf Ossus und in geringerem Umfang auf Onderon die Schlagkraft dieses neuen Ministeriums beobachten. Ich scherze gerne über Darth Maloras politischen Aufstieg, da sie laut ihrer Hintergrundgeschichte vor allem durch eine Verjüngungskur bzw. der Kombination von Sith-Alchemie mit Anti-Aging-Mitteln an Popularität innerhalb der imperialen Elite gewann, doch Malora und vor allem ihr in der ersten Plünderung der Sith-Akademie verstorbener Meister Lord Renning betrieben Forschungen von bedeutender Tragweite. Rennings Experimente mit den Gehirnen von "mutierten" Tuk'ata auf Korriban endeten nicht einmal mit Maloras Verrat, sollte man diesen Weg in der Nebenquest beschritten haben. Renning studierte den Einfluss der dunklen Seite auf die Entwicklung der Tuk'ata weiter und domestizierte mehrere dieser Kreaturen insoweit, dass er sie im Kampf um die Sith-Akademie gegen die republikanischen Invasoren einsetzen konnte. Dabei ist zu beachten, was die Tuk'ata sind, nämlich Kreaturen die einst von den antiken Sith geschaffen und domestiziert wurden, um die Gräber auf Korriban zu bewachen. Diese semi-intelligenten (und in manchen Fällen sogar zu Sprachäußerungen fähigen) Kreaturen sind machtsensitiv, besitzen eine ungewöhnlich hohe Lebensspanne und lassen sich wohl sogar von Sith-Geistern beeinflussen. Renning studierte also keine bloßen wilden Wölfe, sondern die Nachkommen uralter Sith-Kreaturen, welche sich wohl auf ihre Weise mit den Nachfahren von Karness Muurs Rakghulen vergleichen lassen. Hätte Renning Korribans Plünderung überlebt, er hätte wohl auch eine Studienreise zu den Massassi auf Yavin 4 unternommen, welche auf ähnliche Weise aus der einstigen Sith-Kriegerkaste entstanden sind und zuletzt noch vor rund 1300 Jahren von Naga Sadow genetisch "verbessert" wurden. Dieses Interesse der Sith an genetischen Verbesserungen könnte auch mit dem Unabhängigkeitskrieg der Sith mit den Rakata zu tun haben, da letztere ihre eigene Kriegerkaste einst auch zu primitiven und kannibalistischen Kreaturen entwickelt hatten, deren Nachfahren als "Fleischräuber" auf Tython zu finden sind. Unter der Führung des legendären Königs Adas dürften die Sith ihren Krieg mit den Rakata vor allem gegen Legionen von degenerierten Rakata-Kriegern aka den Fleischräubern geführt haben. Die spätere Kastenordnung der Sith-Gesellschaft könnte also von den Rakata inspiriert gewesen sein.

 

Mal abgesehen davon, dass es ziemlich unmenschlich wäre intelligente Lebewesen als Testobjekte zu fangen, zu töten und zu sezieren oder unmenschlichen Testbedingungen auszusetzen, all das wäre noch die harmlosere Variante von Sith-Untersuchungen gewesen. Auch wenn man etwa nicht viel von den insektoiden Geonosianern hält, Maloras genetische Manipulation eines ganzen Geonosianer-Stamms lässt vermuten, dass diese Geonosianer samt ihrer Königin entweder von Geonosis entführt oder von Sklavenjägern gekauft wurden. So oder so, für eine Sith wie Malora spielt es wohl ohnehin keine Rolle, ob man eine Spezies zuerst als unzivilisierte und seelenlose Wilde deklassieren muss, um sie für mörderische Experimente heranzuziehen. Schlussendlich würden Sith auch mit ihrer eigenen Sklavenbevölkerung herumexperimentieren, wenn diese nicht gerade für etwas anderes benötigt wird. Maloras Verbrechen gegenüber den Geonosianern wäre an sich bereits verurteilenswert, doch ihr Versuch sie als Sklavensoldaten einzusetzen macht Malora zu einer wahren Kriegsverbrecherin.

 

Die vom imperialen Geheimdienst bekannte und wahrscheinlich übernommene Methode zur Gehirnwäsche und Indoktrinierung dürfte im Sith-Wissenschaftsministerium weiterhin in Verwendung sein und man kann sich auch fragen, wann der Sith-Geheimdienst seinen ersten oder nächsten Manchurian Kandidaten innerhalb der Republik aktivieren wird. Militärisch mag man der Republik nicht gewachsen sein und diplomatisch leidet man unter einem latenten beiderseitigen Vertrauensmangel, doch Grenzprovinzen lassen sich ja auch mit politischen Coups für das Imperium gewinnen. Freigelassene Freiheitskämpfer könnten sich nach ihrem politischen Aufstieg etwa als imperiale Schläferagenten entpuppen, was nicht nur den kanonischen Plot aus der Aftermath-Trilogie, sondern auch den Legends-Plot aus dem Lusankaya-Arc der X-Wing-Romane entsprechen könnte. Bisher hatten wir in SWTOR nur Schläferagenten in Form der einstigen "Kinder des Imperators" zu fürchten, doch Sith-Gehirnwäsche könnte diesen Plot wiederbeleben. Die Weste des Sith-Imperiums lässt sich nicht weiß waschen und egal wie viel Weichspüler man nehmen würde, imperiale Gehirnwäsche wäre Folter und dürfte ähnliche physische und psychische Traumata hinterlassen.

 

Selbst wenn die Republik demnächst wertvolle Gebietsgewinne erzielt und ganze Sektoren befreit, welche jahre- oder jahrzehntelang unter imperialer Kontrolle standen, man könnte in eine Falle des Imperiums tappen. Vergiftete Brunnen und verbrannte Erde waren selbst in antiken Zeiten bereits eine hinterlistige Methode der Kriegsführung und in der galaxisweiten Rohstoffkrise mögen Gebietsgewinne zwar verlockend wirken, doch das Imperium hat mehr als nur einen Weg, um einen Vormarsch der Republik in einen Albtraum zu verwandeln.