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Wie gangsta sind Indigos Dar'manda?

Die einfache Antwort ist: wir wissen es nicht, weil Indigo uns keine Details über ihre Exkommunikation verraten hat. Doch wir können uns zumindest fragen, was zu einer solchen Exkommunikation führen kann...

John Wick hat uns demonstriert wie schonungslos eine Exkommunikation ablaufen kann, doch gegen welche Grundsätze muss man verstoßen, um als Mandalorianer exkommunziert zu werden?

 

Akaavi Spar formuliert den mandalorianischen Kodex folgendermaßen:

"Education and armor, self-defense, our tribe, our language, our leader—all help us survive. We must educate our children as Mandalorians, obey the commands of Mandalore, speak Mando'a and defend our clans."

 

Seine Kinder also nicht als Mandalorianer zu erziehen oder erziehen zu können, könnte genauso zur Exkommunikation führen, wie die Weigerung Mand'alors Befehle zu befolgen oder den eigenen Clan auslöschen zu wollen. Die Bandbreite an möglichen Vergehen, die zum Ausschluss aus der mandalorianischen Gesellschaft führen ist enorm, doch das Resultat ist immer das gleiche, man verliert gewissermaßen seinen Anspruch auf eine Alters- oder Krankenvorsorge als Mitglied eines Clans. Finanziell ist man damit auf sich allein gestellt und müsste im schlimmsten Fall seine Rüstung verkaufen, um nicht zu verhungern, womit man eine weitere mandalorianische Todsünde begehen würde. Mandalorianern ist ihre Rüstung sogar noch wichtiger als Jedi ihr Lichtschwert, womit der Verkauf mandalorianischer Rüstungen und wahrscheinlich auch mandalorianischer Waffen ein Grund wäre jemanden hochkantig aus einen Clan zu werfen. 

 

Soweit wir es wissen, betätigen sich Indigos Dar'manda unter anderem auch als Waffenschmuggler, womit einige Mitglieder von Indigos womöglich wegen des höchst illegalen Verkaufs mandalorianischer Hardware exkommuniziert wurden. Andere könnten Probleme mit den Befehlen Mand'alors gehabt haben, auch wenn Shae Vizla auf Mek-Sha selbst nicht zu wissen scheint, warum die Dar'manda exkommuniziert wurden. Das kann daran liegen, dass die einzelnen Dar'manda noch von Vizlas Vorgänger Artus Lok verbannt wurden, der ja einen Bürgerkrieg mit Jicoln Cadera und Clan Ordo gewonnen hatte. Es könnte also auch der eine oder andere politische Gegner von Shaes Vorgänger unter den Dar'manda sein, aber es könnte auch "Feigheit vor dem Feind" gewesen sein, die zur Exkommunikation geführt hat. Immerhin starb Artus Lok selbst den beschämenden unehrenhaften Tod durch ein dutzend Droiden niedergemäht zu werden, was während des Krieges mit Zakuul wohl eine größere Furcht gewesen sein könnte, als die Verbannung. Verbannung wäre für einen Feigling damit wohl erträglicher gewesen, als die Aussicht durch einen Droiden zu sterben und somit nicht ins mandalorianische Valhalla einziehen zu können. Oder der jeweilige Dar'manda sah einfach keinen Sinn darin in einem Krieg gegen einen übermächtigen Gegner zu sterben und so gar nichts davon zu haben. Womit dieses Szenario auch ausreichen würde den einen oder anderen Clanverräter zu identifizieren, wenn man seinen Clan im Kampf gegen Arcanns Skytrooper Legionen im Stich ließ.

 

Im Gegensatz zu John Wick wird man als Dar'manda zwar nicht von seinen ehemaligen Kameraden gejagt, doch man muss sich davon abfinden fortan von diesen angefeindet und diskreditiert zu werden. Man mag zwar noch eine mandalorianische Rüstung besitzen, doch man wird diese künftig selbst warten müssen, da mandalorianische Rüstungsschmiede nun ebenfalls unzugänglich sind. Indigos Dar'manda tragen ihre Rüstungen weiterhin, weil sie wohl einen Rüstungsschmied in ihren Reihen haben und weil sie auf diese Weise echte Mandalorianer zu provozieren versuchen. Der Ausschluss aus der mandalorianischen Gesellschaft ist ja mit Feindseligkeit und Beschimpfungen verbunden, selbst wenn einem nicht bekannt ist, warum ein Dar'manda ausgeschlossen wurde. Dar'manda sind für Mandalorianer seelen- und ehrlose Kreaturen, wobei sie aufgrund ihrer Exkommunikation noch mehr Verachtung zu spüren bekommen als normale Nicht-Mandalorianer. Damit beruft man sich dann wohl auf Gegenseitigkeit, wenn Indigos Dar'manda genauso feindselig gegenüber Mandalorianern auftreten.

 

Indigos Dar'manda bilden jedoch scheinbar einen eigenen Clan von exkommunizierten Mandalorianern, der seinen Mitgliedern wohl versucht einiges vom mandalorianischen Lebensgefühl zu erhalten. So wäre zu erwarten, dass Dar'manda Mitglieder damit rechnen können von ihren neuen Kameraden auch dann noch unterstützt zu werden, wenn sie verwundet sind oder zu alt für ihren Job werden. Aus ihrem Kodex-Eintrag wissen wir zumindest auch, dass Indigos Dar'manda im Kern aus einer kleinen Gruppe Ex-Mandalorianer bestanden, die wohl zusammen mit Indigio verbannt wurden. Diese Clanstruktur scheint man beibehalten zu haben und mittlerweile dürften sich auch einige Nicht-Mandalorianer unter den Dar'manda befinden, was für die Integrationsfähigkeit von Indigos Clan der Verbannten spricht. Dass Indigo und seine Kerntruppe ihre Rüstungen behalten haben und auch die Neu-Mitglieder mit solchen Rüstungen zu versorgen scheinen stellt die Frage, ob Indigo im Herzen nicht doch weiterhin ein Mandalorianer sein möchte. Und woher haben die Neuzugänge ihre mandalorianischen Rüstungen, wenn sie keine Mandalorianer sind? Hat Indigo ihnen solche auf dem Schwarzmarkt gekauft oder wurden sie aus gestohlenen Beskar-Beständen gefertigt? Selbst wenn es sich um Imitationen aus weniger widerstandsfähigen Materialien handelt, so läge der Verdacht nahe, dass Indigos Truppe einen ehemaligen mandalorianischen Rüstungsschmied umfassen könnte.

 

Für alle Freunde eines Happy Ends drängt sich nun natürlich die Frage auf, ob es möglich wäre Indigos Clan wieder zu Mandalorianern zu machen und die Antwort ist: vielleicht? Bisher wurde in der Lore noch nie demonstriert, wie ein Dar'manda wieder zu einem Mandalorianer wurde, doch es ist wohl möglich durch Mand'alor wieder in einen Clan aufgenommen zu werden. Natürlich müsste sich Indigio dafür erst einmal gegenüber Mand'alor beweisen und seine ursprünglichen Verbrechen dürften wahrscheinlich auch nicht die Ermordung der Mitglieder seines Geburtsclans sein. Sollte er jedoch aus politischen Gründen exkommuniziert worden sein, so läge vielleicht eine Begnadigung im Rahmen des Möglichen.