Dantooine bringt uns zwei weitere prominente Gesichter aus den SWTOR-Romanen, doch es gibt noch zwei (eigentlich sogar drei) Bücher die ebenfalls den einen oder anderen ganz nützlichen Nebencharakter beinhalten könnten...
FATAL ALLIANCE ist unter den SWTOR-Romanen so etwas wie das ungeliebte Stiefkind, da der Roman aus der Feder Sean Williams von jemandem stammt, der nie Teil des Teams von BioWare war und seinen Job nur erhielt, weil er schon die Romanadaption von THE FORCE UNLEASHED verfasst hatte. Williams trug daher sehr wenig zur Lore bei und konnte auch kaum Charaktere nutzen, welche tatsächlich in SWTOR vorkamen (mit Ausnahme von Satele Shan). Die von Williams geschaffenen Charaktere basieren auf den 8 Klassen, üben ihre Rolle jedoch sehr unterschiedlich aus. Der eine oder andere Charakter wäre trotzdem sehr interessant.
Shigar Konshi
Der ehemalige Padawan von Großmeisterin Satele Shan wird am Ende von FATAL ALLIANCE zum Jedi-Ritter ernannt und als Schüler der Großmeisterin hätte man sich von ihm wohl eine bemerkenswerte Karriere innerhalb des Jedi-Ordens erwarten dürfen. Doch bis dato hatte Shigar Konshi noch keinen einzigen Ingame-Auftritt und wurde meines Wissens auch nie innerhalb des Spiels erwähnt. Shigar ist das traurige Paradebeispiel dafür, wie man mit den meisten Charakteren aus FATAL ALLIANCE umgegangen ist.
Doch als Kiffar wäre Shigar höchst interessant und nicht nur für Fans des Jedi-Meisters Quinlan Vos. Ich selbst würde mich durchaus als Vos-Fan bezeichnen und schätze daher auch, dass Shigar mit einem neuerdings hoch im Kurs stehenden psychometrischen Talent gesegnet ist. Neben Quinlan Vos (der dieses Talent vor allem bei seinen Undercover-Ermittlungen und als einer der besten Tracker des Jedi-Ordens nutzte) sind auch Cal Kestis (der Protagonist aus Jedi: Fallen Order), der machtsensitive Reliquiensammler Karr Nuq Sin (aus dem Jugendbuch FORCE COLLECTOR) und nicht zuletzt der dunkle Jedi Boc Aseca (einer der sieben dunklen Jedi aus JEDI KNIGHT). Die Fähigkeit Visionen der Vergangenheit aus der Berührung von Gegenständen zu erhalten wäre auch sehr sinnvoll, wenn es darum ginge die Spuren eines flüchtigen Malgus zu verfolgen oder verloren geglaubte Geheimnisse zu lüften. Wie im Fall von Boc Aseca kann man dieses Talent jedoch auch dafür nutzen sich etwas praktisches Wissen anzueignen, denn Boc wurde gewissermaßen zu einem Selfmade-Jedi als er die Asche des Jedi-Meisters Newar Forrth nutzte, um Teile dessen Erinnerungen zu erhalten. Im Regelfall setzen Jedi ihr Talent nicht so ein wie Boc, dessen unnatürliche Anwendung der Technik bereits seinen Fall zur dunklen Seite vorzeichnete.
Larin Moxla
Eine ehemalige republikanische Special Forces Soldatin aus dem renommierten Blackstar Squad die nach der Anzeige ihres korrupten Vorgesetzten aus dem Dienst gedrängt wurde. Und sie ist ebenfalls eine Kiffar, weshalb sie in FATAL ALLIANCE romantische Gefühle für Shigar Konshi entwickeln konnte. Vielleicht sind die beiden ja Vorfahren von Quinlan Vos? Kiffar existieren bis jetzt noch nicht in SWTOR, doch in der Pre-Release-Phase gab es Screenshots von Corso Riggs, die vermuten ließen er wäre ein Angehöriger dieser dank Quinlan Vos sehr populären Spezies. Umzusetzen wären Kiffar jedenfalls ohne größere Probleme, da sie im Endeffekt nur Menschen mit Gesichtstattoos wären.
Dao Stryver
Die Mandalorianerin Dao Stryver ist tatsächlich einmal ein Alien in mandalorianischer Rüstung, nämlich eine reptiloide Gektl und sie ist der meines Wissens nach einzige Charakter aus FATAL ALLIANCE, der zumindest als Fußnote in SWTOR vorkommt, nämlich als eine der Agentinnen der Star Cabal. Am Ende der großen Verschwörung in der Klassenstory des Imperialen Agenten wird Stryver zusammen mit einem halben dutzend anderer Charakter enttarnt und in ihrem Fall informiert man die Mandalorianer. Die Frage wäre nun ob die Mandalorianer tatsächlich etwas gegen Dao Stryver unternommen haben, immerhin hätte sie ja nicht gegen das Resol'nare verstoßen. Selbst wenn man ein Kopfgeld auf Stryver ausgesetzt hätte, sie wäre vielleicht davon gekommen und könnte sich wie Jicoln Cadera irgendwo verschanzt haben.
Jet Nebula
Ein Schmuggler im Dienste des Bareesh-Kartells, welches auf Nar Shaddaa tatsächlich auch ingame vorkommt, wo Bareesh the Hutt als Verbündeter der Republik agierte. Was soll ich sagen, Jet Nebula hat außer seines coolen Namens bei mir keinen besonderen Eindruck hinterlassen.
Ula Vii
Weder Ula Vii, noch sein Vorgesetzter Supreme Commander Stantorrs kamen bisher in SWTOR vor und Stantorrs Amtszeit wirft sogar Fragen hinsichtlich der tatsächlichen Amtszeiten von Supreme Commander Rans auf. Als einer der Mitarbeiter des Supreme Commanders war Ula Vii einer der wichtigsten imperialen Spione innerhalb der Republik, doch aus imperialer Sicht war er wohl ein Bürger zweiter Klasse, der der menschenähnlichen Spezies der Epicanthix angehörte. Ula Viis großer Vorteil als Epicanthix war es jedoch, dass seine Spezies ähnlich wie Hutten und Toydarianer vor Macht-Gedankentricks und generelles Gedankenlesen geschützt war. Was aus ihm wurde wäre eine der Fragen, die ich gerne irgendwann beantwortet sehen würde.
Eldon Ax
Mittlerweile sollte klar sein, dass FATAL ALLIANCE fast so wenig Einfluss auf SWTOR hat wie Fan Fiction, doch sei's drum, schließen wir diesen Abschnitt mit der Sith-Schülerin Eldon Ax ab. Die ehemalige Schülerin von Darth Chratis (der Sith am Titelbild des Romans) wurde schließlich sogar zur Schülerin eines Mitglieds des Dunklen Rats namens Darth Howl, der (wie sollte es anders sein) bisher ebenfalls nie in SWTOR erwähnt wurde. Geboren wurde Eldon Ax allerdings als Cinzia Xandret, Tochter einer erfolgreichen Droidenentwicklerin, die jedoch auf einer imperialen Todesliste landete, weil sie sich geweigert hatte ihr machtsensitive Tochter in die Obhut der Sith zu geben. Lema Xandret flüchtete mit einigen ihrer Kollegen und kreierte die Droiden, welche zum Hauptplot von FATAL ALLIANCE gehören. Ihrer Tochter war ihre Mutter jedoch ziemlich egal und sie vertrat den Standpunkt, dass Lema Xandret sterben musste.
Mehrere Charaktere aus ANNIHILATION sind bereits in SWTOR aufgetreten, wie nicht zuletzt Theron Shan selbst. Aber auch Meister Gnost-Dural und Minister Lorman gehören mittlerweile zu Charakteren die ingame ihre Existenz bewiesen haben. Vielleicht liegt das auch daran, dass Drew Karpyshyn tatsächlich in die Entwicklung von SWTOR eingebunden war und Teile der Klassenstory des Jedi-Ritters beigesteuert hatte. Karpyshyn schrieb sogar den Roman REVAN, welcher Lord Scourges Hintergrundgeschichte weiter ausbaute.
Eine die wir jedoch noch nicht ingame gesehen haben und das obwohl sie neben Theron Shan im obigen Roman und dem Comic LOST SUNS (geschrieben vom Ex-Lead Writer Alexander Freed) eingeführt wurde ist die Schmugglerin Teff'ith
Ein Auftritt von Teff'ith und der Old Tion Brotherhood sind meiner Meinung nach längst überfällig, vor allem da Teff'ith zumindest bereits mit einer Ingame-Mail in Erscheinung getreten ist. Teff'ith ist ein interessanter und moralisch nicht ganz sauberer Charakter, der sich als widerwilliger Verbündeter des eher hellen Theron Shan erwies. Für Theron ist Teff'ith allerdings auch wie eine kleine Schwester, da sie einige Zeit mit seinem Mentor und Ziehvater Jedi-Meister Ngani Zho verbrachte.
Als ehemalige Auftragsmörderin, Diebin und Sklavenhändlerin ist Teff'ith eine ungewöhnlich dunkle "Schmugglerin", die sich trotzdem noch als Verbündete der Guten bezeichnen ließe. Im Endeffekt muss man es wohl so formulieren, dass Teff'ith eine echte Kriminelle ist und sich nicht durch etablierte Moralvorstellungen einschränken lässt. Somit wäre sie vielleicht auch für die Hand des Imperiums eine mögliche Verbündete, auch wenn sie eine Zeit lang der Ziost Befreiungs Front aushalf. Es wäre auch interessant zu sehen welchem kriminellen Syndikat sich Teff'ith neuerdings angeschlossen hat. Sollte es Teff'ith endlich schaffen als NPC aufzutreten, hoffe ich doch, dass man ihren Sprachfehler oder schweren Akzent beibehält.
Hestizo Trace
Joe Schreibers RED HARVEST zählt zwar nicht als offizieller SWTOR-Roman, doch die Handlung seiner Geschichte ist in der gleichen Ära angesiedelt und es gab zumindest beim Launch auch Server die nach Odacer Faustin und der Murakami Orchidee benannt waren. RED HARVEST ist allerdings ein Horror-Roman und endet dementsprechend mit großen personellen Verlusten. Die Ausgangslage des Romans ist einfach erklärt, ein Sith-Lord entfesselt beim Versuch ein Unsterblichkeitsserum zu kreieren eine Zombie-Seuche (in einer Sith-Akademie). Warum sich der Rest des Sith-Imperiums nie damit beschäftigt hat was auf Odacer-Faustin geschah ist mir unerklärlich, genauso wie die Frage, warum kein anderer Sith-Lord versuchte Darth Scabrous Experiment zu wiederholen. SWTOR hat zwar bereits mit dem Rakghul-Event und zwei Rakghul-Flashpoints einiges getan, um den Wunsch nach "Zombies in Star Wars" zu bedienen, doch in Star Wars Galaxies gab es meines Wissens ein direkt auf Joe Schreibers Roman DEATH TROOPERS aufbauendes permanentes Event auf Dathomir. DEATH TROOPERS ist im Grunde wohl sogar eine Fortsetzung von RED HARVEST und im Gegensatz zur Rakghul-Seuche kann die Seuche aus Red Harvest auch Machtnutzer erfassen.
Aber widmen wir uns der einzigen machtsensitiven Überlebenden der Katastrophe - Hestizo Trace, einer Botanikerin des Jedi-Agrikultur-Korps. Auch wenn Schreibers Beschreibung der Star Wars Lore etwas undurchsichtig ist (ich wäre davon ausgegangen, dass das Agrikultur-Korps erst nach der Ruusan-Reformation aufgebaut wurde), dass AgriKorps existierte neben drei anderen Abteilungen des Jedi-Service-Korps als Auffangbecken für all jene Jedi-Anwärter, die es nicht bis zum Padawan gebracht hatten oder als Padawan an ihrer großen Prüfung scheiterten. Somit werden alle Angehörigen dieser Hilfskorps zwar als Jedi bezeichnet, sie sind jedoch keine echten Jedi-Ritter. Hestizo Trace könnte diesen Weg jedoch bewusst beschritten haben, zumal sie nach Odacer-Faustin den Entschluss gefasst hat ihre Jedi-Ausbildung fortzusetzen. Hestizos Bruder Rojo Trace hatte es immerhin zum Jedi-Ritter gebracht und er opferte sich heldenhaft in der Rettung seiner Schwester. Als Botanikerin wäre Hestizo vielleicht eine perfekte Kandidatin für Gnost-Durals Kolonie auf Ossus gewesen, sodass sie durchaus noch am Leben sein könnte. Sie als Questgeberin für irgendeine Sammel-Quest zu verwenden, wäre meiner Meinung nach das mindeste was man sich für sie erwarten könnte.
Sollte es tatsächlich ein Jedi-Service-Korps in der Old Republic-Ära gegeben haben, so wäre dieses in der momentanen Lage wohl auch von großer Bedeutung für den Wiederaufbau des Jedi-Ordens. Selbst gescheiterte Jedi können ja Aufgaben innerhalb des Ordens wahrnehmen, vor allem weil sie aufgrund ihrer zivileren Ausbildung wohl in anderen Berufen überlebt haben dürften, während der Rest des Ordens an der Front verheizt wurde. Darth Sidious nutzte zumindest in den Legends auch die Gunst der Stunde nach Order 66 einige seiner Inquisitoren aus den Reihen der Mitglieder der Jedi-Hilfskorps zu rekrutieren, wobei er diesen Ex-Jedi eine Ausbildung zu dunklen Jedi garantierte. Jetzt wo der Jedi-Orden dringend auf Nachwuchs angewiesen ist könnte sich die Task Force Nova ja auch unter Studienabbrechern umsehen.