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Game Update 6.1: Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Bereits der Sieg auf Corellia führt dazu, dass sich mehrere Jedi-Ritter wieder zum Dienst zurück gemeldet haben, doch der Wiederaufbau des Jedi-Ordens kann nicht ganz ohne Probleme ablaufen...

Republikanische Loyalisten erhalten in Game Update 6.1 ebenso wie Imperiale einige interessante Entscheidungsmöglichkeiten, vor allem unter den beiden Jedi-Klassen. Wie zu erwarten ist der Jedi-Orden nicht einfach über Nacht wieder in seiner bekannten Form wiederauferstanden, sondern es wird wohl noch eine Weile dauern bis er wieder vereint ist. Dass sich Jedi nach der Niederlage der Republik gegen das Ewige Imperium in ein ziviles Leben zurückgezogen haben war wohl zu erwarten, da wie wir aus Kira Carsens Mails während KotFE auch wissen, dass die Führung des Ordens spätestens mit Satele Shans Verschwinden völlig kollabiert ist. Es scheinen kaum Meister oder sogar Ratsmitglieder übrig geblieben zu sein, welche die Führung des Ordens übernommen hätten und das ranghöchste Mitglied des Ordens zu diesem Zeitpunkt dürfte Gnost-Dural gewesen sein, der ja bekanntermaßen all seine Anhänger nach Ossus führte, um dort eine Jedi-Kolonie für den eventuellen Wiederaufbau des Ordens zu errichten. Nach Arcanns Unterwerfung der Republik waren jedoch auch dutzende, wenn nicht sogar hunderte Welten von den Haupt-Hyperraumrouten abgeschnitten, weil es oftmals an hyperraumtauglichen Schiffen fehlte. Die Ewige Flotte hatte die Republik ja auch dadurch besiegt, dass ihre Flotten zerstört hatte. Gestrandete Jedi wären also wohl erst Monate oder Jahre später in der Lage gewesen nach Tython zurückzukehren, wo plötzlich kein Jedi-Rat oder eine sonstige Autorität vorhanden war. Berichte der Jedi auf Tython würden wohl verraten haben, dass Gnost-Dural mit seinen Anhängern verschwunden ist, aber sie hätten wohl auch nicht gewusst wohin.

 

Was also tun? Vertraue in die Macht und warte, wie es in Jedi: Fallen Order hieß? Dass der Jedi-Orden nicht wie in Episode III ein galaxisweites Signal ausgesandt hat ist wohl auch eines der Probleme mit denen die Jedi nach Zakuul zu ringen haben. Vermutlich fehlte den Jedi auf Tython die Autorität oder auch der Zugangscode ein solches Signal auszusenden, falls überhaupt bereits die technische Möglichkeit für ein solches vorhanden war (sollten keine entsprechenden Frequenzen für den Orden reserviert gewesen sein, wäre es auch sinnlos gewesen eine Sendeanlage auf Tython zu installieren und Saresh könnte diese Frequenzen auch für militärische Zwecke beschlagnahmt haben). Der Orden hatte zumindest das Glück durch Zakuul nicht verfolgt zu werden und selbst der Krieg war keine gezielte Vernichtung von Jedi wie Order 66, sondern eher ein Konflikt wie die Klonkriege (wenn auch vielleicht mit deutlich höheren Verlustraten für den Orden). Wer Gnost-Dural nicht folgen wollte oder konnte musste sich in den letzten Jahren wohl eine andere Beschäftigung suchen, doch wie Iokath bewiesen hat kämpften einige Jedi-Ritter wohl einfach weiter für die Republik. Und dort wo Ordensmitglieder gestrandet waren halfen diese wohl auch zunächst lieber beim Wiederaufbau, als nach ihren Vorgesetzten zu suchen. Der Jedi-Orden wurde also wohl wirklich in alle Winkel der Galaxis zerstreut und ich wage zu behaupten, dass der Wiederaufbau des Ordens ähnliche Probleme verursachen könnte wie Luke Skywalker sie am Beginn des Yuuzhan Vong-Konflikts erlebte, als er auch nicht mehr der einzige Jedi-Meister war und keine Erlaubnis erhielt einen Jedi-Rat zu gründen, um die unterschiedlichen Ansichten der anderen Meister miteinander in Einklang zu bringen. Vielleicht hat die Alte Republik nun auch einen Jedi-Meister wie Kyp Durron, der er sich damit bequem gemacht hat seine eigene Jäger-Staffel (quasi eine paramilitärische Streitmacht) anzuführen und nach eigenem Gutdünken für Recht und Ordnung zu sorgen. Ohne die Führung des Jedi-Rats und außerhalb des Rechtsrahmens der Republik würden Jedi als Vigilanten agieren, wobei sie dank ihrer "Superkräfte" aber auch einiges für den Mythos des Jedi-Ordens tun könnten.

Jedi-Gelehrte und Jedi-Schatten (Barsen'thor)

Als Barsen'thor des Ordens erfährt man von Gnost-Dural näheres über eine der drei größeren Jedi-Fraktionen (Gnost-Durals Gruppe, Sateles Gruppe und die auf Tython verbliebenen) welche laut dem letzten State of the Galaxy existieren. Scheinbar wird es kein eigenes Game Update geben, in welchem man sich mit den Jedi auf Tython beschäftigen wird, aber zumindest wissen wir bereits, dass es in 6.2 darum gehen sollte Sateles Gruppe wieder mit dem Orden zu vereinen, jedenfalls wenn man sie und ihre Schüler von den Einflüssen Vitiates heimtückischer "Seuche" befreien kann. Ich bin ja der Ansicht, dass Satele als Ex-Großmeisterin, welche das Ewige Imperium bereist und sich zusammen mit Darth Marrs Machtgeist ins Exil auf Odessen zurückgezogen hat nicht mehr ganz dem Jedi-Mainstream entsprechen sollte. Wir wissen bis dato auch noch nicht, was die mysteriöse nächste Mission war, zu der sie und Marr nach ihrem Aufenthalt auf Odessen aufgebrochen sind. Das letzte was wir daraufhin von ihr gesehen haben war dann, dass sie beim Wiederaufbau Coruscants in KotET half, nachdem die Ewige Flotte sich zurückgezogen hatte. Dort soll Satele dann auch eine geheime Jedi-Akademie aufgebaut haben, bis sie Kira Carsen und Lord Scourge zur Hilfe eilte und sich dabei mit etwas infizierte, dass sie und ihre Schüler zu einem unkontrollierbaren Schwarmbewusstsein zusammenschweiste. Dieses Trauma und Sateles Weg bis dahin sollten sie zumindest zu einer grauen Jedi gemacht haben und ich würde nicht ausschließen, dass es die Option geben könnte Satele und ihre Schüler nicht in den neuen Jedi-Orden aufzunehmen.

 

Aber mal zurück zur Jedi-Präsenz auf Tython, die sich nun als Mitarbeiter des Jedi-Archivs erweisen, womit sie meiner Meinung nach eigentlich ehemalige Mitarbeiter des Jedi-Historikers Gnost-Dural sein könnten. Es überrascht mich allerdings, dass Gnost-Dural die Entscheidung hinsichtlich des Umgangs mit Jocasta Nus Vor-Vor-Vor-Vor-Vorgängern in die Hände des Barsen'thor legt, auch wenn dieser als Schüler Yuon Pars wohl sehr vertraut mit den Archiven und den dort beschäftigten Jedi gewesen sein sollte. Yuon Par war ja selbst eine Jedi-Historikerin und Archäologin, die vermutlich zum Mitarbeiterstab des Jedi-Archivs gehört haben könnte. Trotzdem bin ich erstaunt, dass der Großmeister weder eine Ratssitzung einberäumt, noch seinen Jedi-Rats-Kollegen lediglich in beratender Funktion einbezieht. Allerdings weiß man momentan auch noch nicht, wie umfangreich der neue Jedi-Rat ist. Momentan könnten Gnost-Dural und der Barsen'thor die einzigen Mitglieder des neuen Jedi-Rats sein oder zumindest die einzigen welche momentan erreichbar sind.

 

Im Gegensatz zu Tau Idair wären die von Tython rekrutierbaren Jedi größtenteils seit min. 10 Jahren nicht mehr im Kampfeinsatz gewesen, was allerdings nicht bedeuten sollte, dass sie völlig unerfahren sind. Der Zeitraum von mehr als einer Dekade bedeutet umgerechnet wohl vor allem, dass diese Archivmitarbeiter nach dem Ende des Großen Galaktischen Krieges und dem Verlust des Jedi-Tempels auf Coruscant in ihre Funktion gelangt sind, also zu einem Zeitpunkt als der Orden ohnehin mit dem Wiederaufbau und dem Umzug von Coruscant nach Tython beschäftigt war. Dank Darth Malgus dürfte außerdem ein Großteil der Riege ihrer Vorgänger bei der Zerstörung des Tempels auf Coruscant ums Leben gekommen sein. Die aktuelle "Tython-Crew" ist also sehr wahrscheinlich eine Gruppe, welche ihre Aufgaben übernehmen musste, weil es niemand anderen gab. Auch die Jedi von Tython sind also wohl Kriegsveteranen, aber wohl solche die sich freiwillig entschieden hatten nach dem letzten Krieg etwas zum Erhalt des Wissens und der Lektionen der Vergangenheit des Jedi-Ordens beizutragen. Diese Jedi nun wieder an die Front zu schicken könnte beim einen oder anderen ein unverarbeitetes Kriegstrauma auslösen, doch als geschichtsbewusste Veteranen würden sie wohl auch ein Gegengewicht zu Jedi-Kriegern wie Tau Idair bilden. Wobei ich nicht der Ansicht bin, dass man diese Jedi praktisch als Kanonenfutter verwendet wird. Mit ihrem Wissen um galaktische Geschichte könnten sie auch als Militärstrategen und Berater fungieren, wobei die Recherche-Profis sich auch als Geheimdienst-Analysten nützlich erweisen könnten. Auch wenn es sich ein kriegerischer Barsen'thor anders vorstellen mag, der konkrete Personaleinsatz dürfte Großmeister Gnost-Dural überlassen sein (einem weiteren ehemaligen Kriegsveteranen und langjährigen Jedi-Historiker). Meiner Meinung nach sollte diese Entscheidung, die Jedi von Tython wieder in den Orden zu integrieren ohnehin kanonisch sein, sodass ich mir keine großen Auswirkungen dieser Entscheidungsmöglichkeit erwarten würde.

Jedi-Ritter und Jedi-Wächter (Jedi-Kampfmeister)

Als Jedi-Kampfmeister hatte man auch vor seiner Aufnahme in den Jedi-Rat bereits eine Beraterrolle gegenüber der Ordensführung, vor allem in militärischen Dingen. Da scheint die in 6.1 gebotene Entscheidungsmöglichkeit genau dem Aufgabenprofil des Jedi-Kampfmeisters zu entsprechen, auch wenn dieser nun ein Mitglied des Jedi-Rats ist. Dass Gnost-Dural den Rat des Kampfmeisters umsetzen wird könnte auch an der Tatsache liegen, dass es noch keine anderen Ratsmitglieder gibt oder weil der Großmeister im Moment ein umfangreiches Ausmaß an Autorität genießt, sodass er auch alleinig Entscheidungen treffen kann. Luke Skywalker hatte als Großmeister des neuen Jedi-Ordens in den Legends ja auch ein Ausmaß an Autorität, mit dem er die Mitglieder des Jedi-Rats überstimmen und zeitweise auch eigenhändig Entscheidungen hinsichtlich der Zukunft des Ordens treffen konnte. Wobei Lukes Einfluss auf den Orden auch davon ausging, dass ihm nur selten widersprochen wurde, immerhin war er der mächtigste aller Jedi-Meister und der Gründer des Ordens.

 

Beide Entscheidungsmöglichkeiten des Jedi-Kampfmeisters sehen vor, dass die zurückgekehrten Jedi wieder in den Kampf geschickt werden sollen, auch wenn ich Option Nr. 2 als jene siehe die zwar äußerst aggressiv klingen soll, von Gnost-Dural als Großmeister in der Praxis aber wohl abgeschwächt werden würde. Notgedrungen würde man besonders widerspenstige Rückkehrer wohl doch im Orden behalten wollen und stattdessen zu Ausbildern in einer Jedi-Akademie machen, anstatt sie wieder zu verlieren. Es ist trotzdem sehr gut zu sehen, dass das Kriegstrauma des Jedi-Ordens nicht einfach unter den Teppich gekehrt wird. Was der Orden aber wohl wirklich brauchen wird ist ein eigenes Therapeuten-Korps und Maßnahmen um den Burnout seiner Front-Kämpfer zu verhindern. Wobei da vielleicht Empathen wie die Ex-Jedi Aryn Leneer ins Spiel kommen könnten.