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Hoffnung für Satele Shan

Game Update 6.2 wurde zwar auf den Spätsommer oder Frühherbst verschoben, aber angesichts der Teaser in 6.0 und 6.1 kann man sich ja die Frage stellen, wie aussichtsreich die Rettung von Satele Shan und ihren Schülern sein sollte...

Nein diese Dialogzeilen stammen leider aus keinem unvertonten Closed PTS zu 6.2, sondern stammen nur von Ziost. Aber sie führen uns vor, dass es innerhalb beider Fraktionen bereits spätestens seit damals Erkenntnisse über die Funktionsweise von Vitiates Gedankenkontrolle (und somit womöglich auch vom durch die Zerstörung seines Körpers freigesetzten Schwarmbewusstseins) geben sollte. Meisterin Surro war wohl nur die prominenteste Persönlichkeit, welche beiden Fraktionen in die Hände gefallen sein könnte.

 

Ziost war allerdings nicht die erste Welt auf der die beiden Großmächte mit Gedankenkontrolle konfrontiert worden und abgesehen von den Versuchen der Schreckensmeister Massenvernichtungswaffen einzusetzen, mit denen sich eine Panik als Waffe einsetzen ließe (in anderen Worten eine Massenpanik als Massenvernichtungswaffe) gab es auch andere Vorfälle (die Seuche Lord Vivicars) und Regionen (das Umfeld der Killik-Nester auf Alderaan und die Albtraumlande auf Voss, sowie der Dunkle Tempel auf Dromund Kaas und einige Gräber auf Korriban) in denen Massengedankenkontrolle ein Problem darstellte. Es hätte also sowohl Anlässe, als auch mögliche Versuchsorte und Versuchsobjekte für die Forschung auf diesem Gebiet geben, sodass man sich fragen darf, wieso hier nichts unternommen worden sein sollte. Selbst der sehr konventionelle Krieg gegen Zakuul hätte kein Ende dieser Forschungen darstellen dürfen, da sie sich sehr einfach als wissenschaftliche Forschung oder ziviles Rückgewinnungsprojekt umettikieren lassen.  

 

Auf republikanischer Seite hätte wohl definitiv ein großes Interesse daran bestanden, sich vor dem Angriff mit imperialen Massenvernichtungswaffen zu schützen, wobei man wohl auch auf die Unterstützung des Jedi-Ordens zählen konnte. Da laut Jedi-Meister Gnost-Dural einige Jedi wohl seit Ende des Großen Galaktischen Krieges und sogar durch die Krise infolge der Invasion Zakuuls hindurch die Archive des Ordens auf Tython durchforstet haben könnte es gut sein, dass diese dort mit durchaus nicht unbedeutenden Recherchen beschäftigt waren. Der Jedi-Orden brüstet sich gerne damit in seinen Archiven einen Wissensstand zu bewahren, der sich mit denen der renommiertesten Archive des Planeten Obroa-skai messen kann. Zudem gibt es innerhalb der Jedi-Archive Bereiche welche für die Öffentlichkeit und selbst interessierte Forscher nicht ohne Weiteres zugänglich sind, da der Orden auch "verbotenes" Wissen hortet. Das Wissen über verbotene Macht-Techniken oder Sith-Alchemie wäre definitiv in diesen (nach dem antiken Namen der dunklen Seite bezeichneten) Bogan-Sammlungen zu finden. Erkenntnisse darüber wie man Sel-Makors Einfluss auf Voss begrenzen oder zurückdrängen könnte wären für die Republik außerdem von hohem außenpolitischen Wert, ebenso wie Techniken mit denen sich Joiner (Neunister) vom Einfluss eines Killik-Schwarmbewusstseins befreien lassen (vor allem wenn Alderaan jemals wieder Teil der Republik werden soll).

 

Für das Sith-Imperium könnte die Erforschung von großangelegter Gedankenkontrolle vor allem praktischen Nutzen haben, zum einen zum Schutz vor den Nebenwirkungen des Einflusses der dunklen Seite auf manche Orte, aber auch weil sich mit ihrer Hilfe die Wirkung von Massenvernichtungswaffen erzielen ließe. Die Forschungen des Sith-Imperators und der Schreckensmeister wurden womöglich fortgeführt und wie Doktor Lokins Lebensbeichte belegt scheint das Imperium auch mit Killiks und deren Form der Gedankenkontrolle Experimente durchgeführt zu haben. Der Verlust tausender Soldaten an die Schreckensmeister, sowie der nach Oricon entsandten Task Force und die Katastrophe von Ziost haben bewiesen, dass das Sith-Imperium durchaus lernen sollte sich gegen seine eigenen Waffen zu schützen. Ein gesundes Maß an Paranoia (was wäre wenn solche Waffen in einem Bürgerkrieg oder innenpolitischen Machtkämpfen eingesetzt würden) sollte sein Übriges tun, die Finanzierung eines entsprechenden Forschungsinstituts zu sichern. 

 

Heilung ist möglich und gerade Darth Malgus könnte im Moment auch von entsprechenden "Therapiemöglichkeiten" profitieren, um seine Konditionierung durch Kaiserin Acina/Kaiser Vowrawn zu brechen. Vielleicht ist das der Grund, warum Malgus nach Dantooine aufgebrochen ist. Die Möglichkeit sich von Gedankenkontrolle zu befreien könnte entweder mit auf Dantooine verborgenen Wissen oder den Fähigkeiten von Macht-Empathen wie Aryn Leneer zusammenhängen. Der Jedi-Orden könnte auf diesem Gebiet durchaus etwas Forschung betrieben haben, auch wenn das prominenteste Beispiel für einen "Rekonditionierungsversuch" der ehemalige Darth Revan war und der erlangte seine Erinnerungen wieder zurück, wenn auch wohl ohne einiges des emotionalen Ballasts, welcher ursprünglich seinen Fall zur dunklen Seite beschleunigt haben könnte. Aber auch nach dem Großen Hyperraumkrieg bemühten sich Jedi-Meister wie Odan-Urr darum die besiegten Sith-Lords auf möglichst schonende Weise zu neutralisieren. Das gesamte Arsenal der damals entwickelten Techniken ist nicht bekannt, wir wissen allerding, dass Odan-Urr damals die Macht-Technik einer Mauer des Lichts (Machttrennung) entwickelte oder verfeinerte. Somit wurde es wohl möglich gefangenen Sith-Lords im Zweifelsfall ihrer Machtfähigkeiten zu berauben, womit sie vom Justizsystem zusammen mit normalen Kriegsverbrechern verurteilt und inhaftiert werden konnten. Odan-Urrs Forschungen zur Jedi-Kampfmeditation dürften auch dazu geführt haben, dass es Jedi mit seiner Technik möglich wurde den visuellen Täuschungen und dem Einfluss einer Sith-Kampfmeditation (immerhin auch eine Form der Massengedankenkontrolle) entgegen zu wirken. Trotz seiner Ermordung durch den Sith-Lord Exar Kun konnte Odan-Urr einiges seines Wissens an die spätere Jedi-Großmeisterin Nomi Sunrider weitergeben. Möglicherweise wurden manche von Odan-Urrs Geheimnissen, die nach Exar Kuns "Zerstörung" von Ossus verloren geglaubt wurden durch Gnost-Dural auf Ossus wiederentdeckt. Selbst die vom Barsen'thor wiederentdeckten Schildtechniken könnten bei der Bekämpfung von Gedankenkontrolle und dergleichen ja eine Rolle spielen, zumal dieses wiederentdeckte Wissen neu aufgezeichnet und sofort von einigen Jedi-Heilern adaptiert wurde. Meiner Meinung nach könnte man auf eine Bedrohung durch ein virales Schwarmbewusstsein bestens vorbereitet sein, die Frage ist nur welches Know-How die Autoren den beiden Fraktionen zugestehen oder ob es eine viel simplere Lösung für das Problem geben wird.

 

Man kann zu Game Update 6.2 spekulieren, ob sich beim erwarteten Story-Update nun um einen Flashpoint oder gar ein Daily-Gebiet handeln wird. Mein starker Verdacht liegt auf einem Flashpoint, da Sateles Schiff im Moment zwar verschollen ist, aber eher gekapert wurde, als dass es auf einem attraktiven neuen Daily-Planeten gestrandet wäre. Die große zu bewältigende Herausforderung des Story-Arcs wäre in meinen Augen die Wiederholbarkeit, welche eher bei einem Flashpoint gegeben ist (im Stil der Flashpoints der 5.0 Ära, welche nach dem ersten Story-Durchlauf die Story-Zwischensequenzen einfach ausblendeten). Es wäre einfacher einen Flashpoint zu erschaffen, in welchem man gegen "infizierte" Piraten kämpft und dabei eine Gruppe gefangener Padawane rettet, als ein Daily-Gebiet in welchem man dann täglich dieselben infizierten Padawane und als Teil einer Heldenmission wohl deren Meisterin retten muss. Vielleicht fehlt es mir aber auch einfach der Vorstellungskraft für das in diesem Fall ideale Daily-Gebiet. Doch so ein FP mit Piraten? Das würde sogar schon zum Meta-Plot passen, denn auf Rep-Seite wurde in 6.1 auch ein Piratenangriff auf ein Flüchtlingsschiff aus dem Mid Rim thematisiert. Das galaxisweite Piratenproblem ist nun bereits hinreichend etabliert, sodass man sich auch in einem Flashpoint damit beschäftigen könnte. So ein Piraten-Flashpoint hätte außerdem den großen Vorteil zeitunabhängig zu sein, man könnte ihn also abzüglich der obligatorischen Story-Zwischensequenzen auch gut und gerne für den gesamten Leveling-Bereich freigeben, sodass es für Charakter fast aller Level einen FP mehr im Gruppenfinder gibt. Und ich finde ein Piraten-FP mit gefangenen Jedi würde sehr gut zur Lore passen, nicht nur weil es eine The Clone Wars-Episode gibt, in der ebenfalls ein Schiff voller Jedi-Anwärter von Piraten überfallen wird, sondern auch weil es in SWTORs eigener Lore einen Piraten gibt, der durch das Kapern eines Schiffs voller Jedi-Padawane zum Großadmiral des Sith-Imperiums befördert wurde. Die Rede ist natürlich vom Wolf (oder Voidwolf) aus der Schmuggler-Klassenstory, dem einzigen imperialen Großadmiral dem wir bisher in SWTOR begegnen konnten und das trotz der Bedeutung dieses Rangs und Titels, welche ihm durch Großadmiral Thrawn verliehen wurde. Meiner Meinung nach würde der Plot um die Rettung eines Jedi-Schiffs auch die Vorgaben durch die Saboteur-Plotlines erfüllen, denn wer am Ende zur Rettung der Padawane auftauchen wird könnte ganz von der Entscheidung des Protagonisten abhängen, der in einer Story-Sequenz ja das entsprechende Signal senden könnte. Sollte neben der Allianz etwa auch das Imperium informiert werden, so könnte das Rettungsschiff der Allianz ja "abgefangen" und nach Korriban umgeleitet werden. Umgekehrt ließe sich wohl arrangieren, dass die Padawane von der Republik abgefangen werden, wofür Meisterin Sal-Deron zweifellos dankbar sein wird. Gerade in den Saboteur-Storylines geht es ja darum, die offensichtlichen Pläne seiner alten Fraktion zu sabotieren, was auf diese Weise am leichtesten ginge. Dass Satele ihre Padawane wohl durch ihre eigenen Erfahrungen eher grau ausgebildet hat könnte auch dafür sorgen, dass sie sich in der Sith-Akademie durchaus zurecht finden sollten. Allerdings würde ich im Fall einer solchen "perfekten" Storyline für Saboteure auch bemängeln, dass es mir so scheint, als ob SWTOR seit 6.0 versuchen würde eine Story für die eher selten gewählten Storylines zu erzählen. Für patriotische Imps und Reps würde aber trotzdem alles gut ausgehen, denn mal ehrlich, was würden überzeugte Imps denn sonst mit einer Schiffsladung Jedi-Padawane anfangen? Natürlich würde die Hand des Imperators diese Jedi nach Korriban schicken und im für die helle Seite besten Fall würde man wohl noch soweit gehen Satele und ihre Jedi gehen zu lassen, da diese aufgrund des Einflusses von Darth Marr auf Satele wohl dazu beitragen könnten den Jedi-Orden zu destabilisieren.

 

Bliebe noch die Frage wie ich mir die Heilung dieser von einem bösen Schwarmbewusstsein befallenen Jedi vorstellen würde. Mit einer Macht-Enklave (oder was bei den Patrioten davon noch übrig ist) und einem Forschungszentrum auf Odessen könnte man Satele und ihre Anhänger wohl schon irgendwie "heilen", zumal man ja gute Kontakte zu den Voss hat, die sich so für die Rettung ihres Planeten revanchieren könnten. In einem Flashpoint selbst stelle ich mir diese Heilung etwas schwierig vor, gerade für Tech-Klassen. Und weder Scourge noch Kira Carsen wären in der Lage uns in eine Traumebene zu versetzen, auf der man die bösen Geister austreiben kann, indem man sie mit konventionellen Waffen besiegt. Ich glaube daher eher an einen Epilog, in welchem die Befreiung der Padawane vom Schwarmbewusstsein in vollem Gange sein wird und Satele sich auf Odessen bei ihren Rettern bedankt, zumindest auf republikanischer Seite. 

 

Auf imperialer Seite könnte ich mir ja eher vorstellen, dass es notwendig wird Satele Shan zu töten, wie es in KotOR I ja auch möglich ist Bastila Shan zu töten, um sie vom weiteren Einsatz ihrer Kampfmeditation abzubringen. Denn ich könnte mir auch vorstellen, dass Kira Carsen und Lord Scourge deshalb von Vitiates "Virus" unversehrt geblieben sind, weil sie zufälligerweise in keiner engen Beziehung zu Satele Shan stehen. Sateles Schüler wären wohl die einfachsten Opfer für eine Gedankenkontrolle durch ihre Meisterin, die ja bekanntlich wie Bastila das Talent zur Kampfmeditation besitzt. Sateles Kampfmeditation könnte sich durch irgendeine Infektion verstärkt haben und nun könnte das vermeintliche Schwarmbewusstsein ihrer Schüler auf sie zurück gehen. So gesehen wäre es dann auch relativ leicht das Problem zu lösen, denn entweder man tötet Satele oder zieht sie anderweitig aus dem Verkehr. Es mag düster klingen, aber vielleicht ist 6.2 einfach das Ende der Fahnenstange für Satele Shan. Man könnte sie ja auch zum Zweck der Rettung ihrer Schüler (und sie würde dem wohl sogar zustimmen) von der Macht trennen, sodass sie dem Jedi-Orden zumindest noch in beratender Funktion zur Verfügung stehen könnte. Denn wie erwähnt sollten Gnost-Durals Jedi das Geheimnis der entsprechenden Technik besitzen. Da Gnost-Dural auf imperialer Seite auch gefangen genommen werden konnte oder es dem Imperium zumindest möglich war die Jedi-Bibliothek zu plündern, wäre es auch denkbar, dass die Sith nun ihre Version der Machttrennung entwickelt haben.