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Mehr als ein Piratenproblem

Die Republik mag über Piratenangriffe auf Flüchtlingsschiffe besorgt sein und Transportern raten nur noch in Konvois zu reisen, doch auch das Sith-Imperium dürfte sich Sorgen um die organisierte Kriminalität machen...

Wieso sollten die Sith Probleme mit Kriminellen haben, wenn sie diese doch kontrollieren können? Nun, Darth Banes Sith-Orden mag in der Lage gewesen sein, die kriminelle Unterwelt nach einem Jahrtausend intensiver Manipulation einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen, doch das Sith-Imperium ist ein legitimer Staat, der einen bedeutenden Teil der Galaxis kontrolliert und keine im Verborgenen agierende Gruppe Verschwörer wie Banes Sith. Piraterie im sehr klassischen Sinne des Diebstahls von Waren und der Plünderung von Frachtschiffen würde das Sith-Imperium genauso hart treffen wie die Republik, doch während das Imperium in kriminellen Aktivitäten eher ein logistisches Problem sehen kann, wäre es für die Republik auch ein humanitäres. Es ist übrigens wohl kein Zufall, dass Acinas Reform des Dunklen Rats die Agenden für Inneres und Justiz Darth Vowrawns Sphäre für Produktion und Logistik zugeschlagen hat. Das Ratsmitglied, das sich am meisten Sorgen um Piraterie machen muss wäre also auch in der Position diese Piraten zur Rechenschaft zu ziehen. Da das Imperium aber über keine paramilitärischen Sicherheitskräfte zu verfügen scheint und Vowrawn die Unterstützung des Geheimdienstes und des Militärs benötigen würde bräuchte es also schon drei Mitglieder des Dunklen Rats, um ein Piratennest auszuheben. Außer Vowrawn greift auf Söldner oder Kopfgeldjäger zurück. Womit wir bei meiner Lieblings-Spekulation wären, dass das Machtvakuum, das durch das Ewige Imperium geschaffen wurde nun durch die Mandalorianer gefüllt werden könnte. Vielleicht wird ja Darth Mauls The Clone Wars-Story-Arc früher oder später auch einen ähnlichen Story-Arc in SWTOR in Gang setzen, immerhin haben wir dank TCW auch eine SWTOR-Version Umbaras. 

 

 

Maul wäre jedenfalls ein gutes Beispiel dafür wie ein von Acina gehörnter Sith sich nach dem Verlust seiner Stellung im Sith-Imperium oder sogar im Dunklen Rat der galaktischen Unterwelt zugewandt haben könnte. Eine Sith-Ausbildung auf Korriban ist in diesem Umfeld ja äußerst hilfreich, denn Lügen, Mord und Todesgefahr sind auch die Dinge mit denen man auf Nar Shaddaa umgehen muss. Die Frage wäre allerdings, hatten wir nicht schon genug Piraten? Immerhin gibt es Rishi, Mek-Sha, ein Piraten-Event auf Dantooine und eine eigene Piraten-Operation. Außerdem beschäftigt sich das Kopfgeld-Event auf Dromund Kaas auch mit einem zum "Crime Lord" gewordenen Sith-Lord.

 

Vielleicht sollte ich statt Piraterie vielleicht einen anderen Begriff verwenden, denn meiner Meinung nach sind kriminelle Elemente in der SWTOR-Ära nicht allein darauf aus, Handelsschiffe ihrer Fracht zu berauben. Die Schwäche der Republik und die Abwesenheit des Jedi-Ordens haben auch in anderen Ären der Star Wars-Galaxis gewisse Probleme geschaffen, die gerne als Piraterie unter den Teppich gekehrt werden. Aber um es nun etwas zu konretisieren, was sollten die in 6.1 erwähnten Piraten mit einem Flüchtlingsschiff aus dem Mid Rim vor gehabt haben? Es waren wohl nicht die Wertsachen der Flüchtlinge die ihnen als Beute vorschwebten.

 

Wann immer die Republik schwächelte, fingen Organisationen wie das Huttenkartell an Grenzwelten zu bedrohen, wobei Schutzgeldforderungen oder der Diebstahl von Waren noch die harmlosere Gefährdung darstellten. Grenzwelten litten immer auch unter Gefahr ihrer Bevölkerung beraubt zu werden, denn Reiche wie jenes der Hutten wurden auf Sklaverei erbaut und es überrascht wohl niemanden, dass nach 5.0 bestätigt wurde, dass die Hutten sich aus ihrem nach Makeb geschlossenen Bündnis mit der Republik schlichtweg freigekauft haben. Die Wirtschaft im Reich des Huttenkartells dürfte brummen, da man sich weniger über zivile Opfer beklagen muss und wohl ohnehin kaum in Grund und Boden gebombt wurde wie Republik und Imperium. Somit sollte die Wirtschaftsleistung der Hutten weitgehend erhalten geblieben sein und beide Fraktionen, sowie neutrale Welten dürften gezwungen sein bei den Hutten einzukaufen, was auf dem galaktischen Markt derzeit äußerst knapp ist. Doch um diese Wirtschaft am Laufen zu halten würden die Hutten ihrerseits wohl neue Sklaven benötigen, da Arbeitsrecht für sie ja bekanntlich ein Fremdwort ist.

 

Meiner Ansicht nach könnte 6.1 bereits ein Hintertürchen für einen dritten Story-Arc nach Malgus Besuch auf Dantooine geöffnet haben, nämlich die Jagd nach Sklavenjägern. Und vielleicht ist das dann endlich die Chance auf einen Besuch der Welt Sleheyron, die schon in KotOR zum Cut Content gehörte und laut Datamining auch für 2.0 schon einmal verworfen wurde. So wie Ziost oder Yavin 4, die ebenfalls für 2.0 in Entwicklung waren und später recycelt wurden könnte man es auch noch schaffen Sleheyron doch noch umzusetzen. Um als Konzept noch wirklich neu zu gelten würde Sleheyron jedoch zu spät kommen, denn es war The Clone Wars, wo es einen auf Zygerria angesiedelten Story-Arc um die Entführung einer pazifistischen Togruta-Kolonie durch von den Separatisten unterstützte zygerrianische Sklavenjäger gab. Würde man noch weiter in der Lore herumwühlen, könnte man wohl auch das Beispiel Republic Commando anführen, wo trandoshanische Sklavenjäger während der Klonkriege auf Kashyyyk aktiv waren. Mit den geheimnisvollen Brüdern auf Mek-Sha wurde das Thema Sklavenhandel und somit wohl auch die Entführung von Zivilisten zuletzten auf Mek-Sha thematisiert. Zwar könnte es nun so aussehen, als würde das Sith-Imperium von jedem Aufschwung des Sklavenhandels profitieren, doch Tatsache wäre auch, dass imperiale "Arbeitskraft-Transporter" ebenso das Opfer von Piraten werden können, welche diese imperialen Sklaven dann an die Hutten verkaufen könnten.

 

 

Um sich vor den Übergriffen durch Sklavenhändler zu schützen könnte einige Welten im Outer Rim durchaus gezwungen sein, Schutzzahlungen zu leisten, wobei diese vielleicht sogar in Form von Sklaven erfolgen müssen. Auf jeden Fall würde die Sicherheitslage in der Region dazu führen, dass neben den als Sklavenhändler oder Piraten aktiven kriminellen Syndikaten auch Söldnergruppen eine wahre Goldgrube vorfinden könnten. Da die dauerhafte Lösung des Problems allerdings ein Verlustszenario für alle Beteiligten darstellen würde wäre keine der Fraktionen (auch nicht die Mandalorianer, sollten sich diese als "Schutzmacht" anbieten) daran interessiert sich selbst das Wasser abzugraben. Für die Mandalorianer könnte sich die Lage jedoch trotzdem als äußerst günstig darstellen, da sie als sehr integrationsfähige Kriegerkultur zweifellos in der Lage wären "Findlinge" (wie in The Mandalorian) zu finden und somit ihre Reihen wieder aufzufüllen. Die Mandalorianer könnten tatsächlich als "Sklavenbefreier" auftreten und den Befreiten die Wahl stellen, sich ihnen anzuschließen oder von nun an in ihren Waffenfabriken zu arbeiten, womit sie die Tradition der Neo-Kreuzritter aus den Mandalorianischen Kriegen wiederbeleben würden.