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Das Ewige Imperium war kein Imperium im modernen Sinne

Zakuul war mehr oder weniger der einzige Planet des Ewigen Imperiums und wir haben nie eine Kolonie des Ewigen Imperiums gesehen oder erfahren, ob es solche kolonialen Ambitionen gegeben hat. Dennoch kann man Zakuul einen gewissen Imperialismus unterstellen, aber ich möchte versuchen das möglicherweise falsche Bild von Zakuul oder Vorwürfe an das mangelhafte world building zurechtzurücken...

Sehr simplifiziert ist ein Imperium ein Kaiserreich, also das Reich des Kaisers. Doch selbst dieser vermeintlich durchschaubarere Begriff hat in der menschlichen Geschichte auch sehr unterschiedliche Dinge bedeutet, man nehme etwa das feudale und von einer sehr schwachen Zentralregierung geprägte Heilige Römische Reich oder die schon deutlich zentralisierteren und nationalistischeren Kaiserreiche des 19. Jahrhunderts. Zakuul ist über die amerikanische Geschichte, wohl eher vom Britischen Empire inspiriert, doch die Briten errichteten immer auch Kolonien und genau das scheint Zakuul nie getan zu tun haben. Stattdessen scheint mir Zakuuls Modell eher an antiken Imperien angelehnt zu sein, welche den Sieg über einen Nachbarstaat nicht automatisch dazu nutzten, dessen Gebiet zu annektieren. Stattdessen wurden oftmals lediglich Tributzahlungen verlangt oder der Nachbarstaat musste sich zum Verbündeten des jeweiligen Aggressors machen lassen. Etwas seltener wurden auch Landstriche annektiert, aber vor allem dann, wenn es dort wertvolle Ressourcen, wie Minen zu finden gab. Flächenmäßig und bevölkerungsmäßig war Zakuul sicher kein Imperium, aber man unterschätzt einen solchen "Mikrostaat" vielleicht auch, denn wozu sind die enormen Dimensionen eines modernen Imperiums denn auch gut? Eine große flächenmäßige Ausdehnung erlaubt es meistens via Landwirtschaft auch eine möglichst große Bevölkerung zu ernähren und diese ist der wahre Kern eines modernen Imperiums, denn diese Bevölkerung lässt sich als Soldaten, Bürokraten und so weiter einsetzen. Zakuul braucht jedoch keine dutzenden Kolonien, um eine enormes Reservoir an Soldaten zu unterhalten oder um eine gigantische Kriegsflotte zu finanzieren, denn man hat bereits Legionen von Kampfdroiden und die größte Flotte der Galaxis.

 

Zakuul hätte kein Interesse daran Welten wie Coruscant einzunehmen, zu besiedeln und zu einem Teil des Ewigen Imperiums zu machen, weil es anders funktioniert als andere Staaten. Zakuul nimmt keine Steuern durch seine Bevölkerung ein! Im Gegenteil, die Bürger Zakuuls erhalten ein ansehnliches Grundeinkommen von ihrem Staat und um die Staatskasse zu füllen müssen die Tribute durch militärisch besiegte fremde Staaten herhalten. So gesehen ist es für Zakuul sogar viel wichtiger seine Bevölkerungszahlen nicht in die Höhe zu treiben und sein tatsächliches Staatsgebiet auch nicht zu stark zu erhöhen, um mit dem verfügbaren Einkommen auszukommen. Zakuul ist imperialistisch und es plündert durchaus gerne die Ressourcen anderer Staaten und Welten aus, aber es betreibt aus den bereits genannten Gründen kaum eigene Produktionsstätten oder Minen, sofern diese nicht automatisiert sind. Zakuuls Bevölkerung hat im Endeffekt auch kaum Gründe sich zu kolonialen Abenteuern hinreißen zu lassen, da man auf Zakuul ja voll versorgt ist. Ich würde sogar behaupten, dass sich Zakuul durch seine extrem hohe Arbeitslosigkeit gezwungen sieht Fremde als Arbeiter oder Experten einzuspannen und zu unterwerfen, damit diese für Zakuul die entsprechenden Rohstoffe abbauen. Wie amerikanisch, Zakuul ist das Schreckgespenst eines imperialistischen sozialistischen Staats, der seine Bevölkerung vom Leid anderer Nationen profitieren lässt. Imperialismus, so steht es zumindest auf Wikipedia, ist "das Bestreben eines Staatswesens bzw. seiner politischen Führung, in anderen Ländern oder bei anderen Völkern politischen und wirtschaftlichen Einfluss zu erlangen" und genau damit lässt sich Zakuuls Außenpolitik erklären.

 

Dass Arcann Welten wie Copero oder Darvannis tatsächlich annektiert zu haben scheint bzw. mit den Sternenfestungen sogar Garnisonen errichtete, diente nicht dem Ziel einen Mega-Staat zu erschaffen, sondern die Versorgung Zakuuls sicherzustellen. Gleichzeitig musste man die bestehenden Großmächte nicht auslöschen, sondern nur besiegen und dazu bringen ein schmerzhaften Teil ihres BIP an Zakuul abzutreten. Anstatt sich also auf das finanziell und politisch riskante Unternehmen einer Unterwerfung der Republik einzulassen, kann Arcann problemlos eine genau fixierte Quote von deren Einnahmen oder bestimmten Gütern einkassieren, ohne sich die Finger schmutzig machen zu müssen. Und wer nicht zahlt bekommt Besuch von der Ewigen Flotte, wobei sich Arcann sehr gezielt auf die Belagerungen von Coruscant und Dromund Kaas eingelassen hat, denn anstatt eine Bevölkerung zu terrorisieren wandte er sich direkt an die jeweiligen Staatsspitzen und bombardierte diese so lange, bis sie ihm alles gaben, was er haben wollte. Nur Kanzlerin Saresh spielte da nicht mit, weshalb sie von einer Senats-Fraktion übergangen wurde. Arcann verteilte mittels der Ewigen Flotte den Reichtum der Galaxis um und zwar zu Gunsten Zakuuls, wo tatsächlich auch die Bevölkerung von dieser "Kriegsbeute" profitieren konnte. So wollte er sich auch Popularität erkaufen, was ihm jedoch wohl nicht ganz so gut gelang. Trotzdem kann man ihm meiner Meinung nach nicht vorwerfen untypisch gehandelt zu haben, denn er reagierte genauso wie man es von seinem Staatswesen erwartet hätte.

 

Dass Arcanns Ewiges Imperium in der Galaktischen Geschichte auch so schnell in Vergessenheit geriet liegt schlussendlich auch daran, dass man keine beeindruckende Infrastruktur schuf oder auf hunderten Welten durch koloniale Ambitionen seine Spuren hinterließ. Valkorion wählte meiner Meinung nach einen höchst ironischen Namen für sein goldenes Kaiserreich - das allerdings wohl eher unbewusst. Vitiates Sith-Imperium erwies sich dahingehend beständiger, da es sich eher wie ein modernes nationalstaatlich orientiertes Gebilde entwickelte. Valkorions Imperium fehlte meiner Meinung nach auch eine Elite, welche in der Lage gewesen das kulturelle Erbe dieses Staats zu verbreiten. Die extrem zentralisierte und absolutistische Regierungsform des Ewigen Imperiums, ist ein höchst radikales Beispiel dafür, wie der Fortbestand eines Staats am Schicksal des Monarchen hängen kann. Die einzige nennenswerte politische Elite innerhalb des Ewigen Imperiums war Valkorions Familie, da seine Kinder auch die Rolle von Feldherren, Ministern und Gesandten einnehmen durften. Es fehlte dem kaiserlichen Hof jedoch bis auf den später ins Exil gejagten Propheten Heskal an hochrangigen Bürokraten oder Offizieren. Daran änderten auch Arcann und später Vaylin wenig, zumal sie ja praktisch von einer gesichtslosen und austauschbaren Priesterschaft/Ritterschaft ausgebildet und erzogen wurden. Es gab also auch keine Lehrer oder Erzieher, die durch ihre Rolle als Bezugs- oder Vertrauenspersonen in die Nähe des Ewigen Throns gerückt sein könnten. Möglicherweise wurden die Erzieher und Lehrer der Prinzen von Zakuul entweder regelmäßig ausgetauscht oder sie verspürten derartige Ehrfurcht vor dem Gottkaiser Valkorion, dass sie auch die Nachkommen Valkorions nur sehr distanziert erlebten. Es wäre allerdings auch denkbar, dass Persönlichkeiten die den Kindern des Gottkaisers zu nahe kamen heimlich exekutiert oder verbannt wurden. Für Arcann und Thexan stellte das vermutlich eine Entwicklungshürde dar, aber sie hatten zumindest einander, auch wenn sie keine anderen Spielgefährten in ihrem Alter bekamen. Für Vaylin waren die Probleme weit größer, da sie zwar wohl bei ihren Brüdern Anschluss finden konnte, durch ihr Temperament und Valkorions böswillige Intentionen wohl den einen oder anderen Vaterersatz unfreiwillig selbst ins Jenseits beförderte. Später landete sie ohnehin in einer Art "Verwahranstalt", wo ihr menschliche Gefühle aberzogen werden sollten. Zumindest gab es Senya, die bis zu ihrer Entscheidung die Familie zu verlassen, wohl einen sehr positiven Einfluss darstellte und nach eigener Aussage auch hin und wieder Entscheidungen Valkorions beeinflussen konnte. In einer "realistischeren" Monarchie hätte das wohl dazu geführt, dass sich Verwandte und Weggefährten aus Senyas Dunstkreis am kaiserlichen Hof breit gemacht hätten.

 

Meine Einschätzung zum Ewigen Imperium und insbesonders seiner politischen Hierarchie ist, dass es sich um ein sehr unrealistische Szenario handelt, auch wenn es für manche Aspekte einer solchen Herrschaftsstruktur Inspiration in der Realgeschichte geben könnte. Selbst das meiner Meinung nach noch beste Vergleichsobjekt (Frank Herberts Gottkaiser Leto II.) kam nicht ganz ohne einen Kanzler, Gardekommandanten, Gouverneure und ganz allgemein eine politische und kulturelle Elite aus. Möglicherweise hatte auch Zakuul nicht bloß ein Trapez mit einem Obelisken als Hierarchie, aber es wurde sehr wenig davon gezeigt oder angedeutet. So könnten Arcanns Exarchen ja durchaus auch Weggefährten oder Freunde gewesen sein. Es wäre so denkbar, dass die von Arcann zu Exarchen beförderten Ritter von Zakuul sich noch während Arcanns und Thexans Angriff auf Korriban als loyale Anhäger des Prinzenpaares bewiesen haben. Selbst Vaylin beförderte ja Ritter von Zakuul zu ihrer Horizontwache und der Gründer des Ordens von Zildrog, Vinn Atrius, war ein ehemaliges Mitglied der Horizontwache, welches mit seiner Ordensgründung ja auch bewies, dass in den Rittern von Zakuul einiges an Anführerpotential verborgen war. Vaylins und zuvor schon Arcanns politische Säuberungen der Ritter von Zakuul, sowie die Beinahe-Auslöschung der Erben von Zakuul zerstörte jedoch auch das Reservoir für potentielle Führungskräfte. Zumindest für solche mit Eigeniniative, denn devote, hochgradig opportunistische Figuren, die völlig skrupellos alle Wünsche des Throninhabers erfüllten wurden zweifellos belohnt. Was blieb war wohl der Bodensatz an Fanatikern, die sich dann wohl am ehesten mit organischen Droiden vergleichen ließen. Aber wen wundert's, immerhin war fast das gesamte zakuulische Militär zu Arcanns Zeiten ja bereits mechanisiert, nachdem man organischen Offizieren (wie Koth Vortena) nicht mehr vertrauen wollte. Man hatte auch guten Grund, denn nur von einer komplett willenlose Leibgarde musste man angesichts der begangenen Gräueltaten keine Mordversuche erwarten. Arcann und Vaylin, die ohnehin in Hinsicht auf ihr Sozialverhalten nachhaltig geschädigt waren dürften ohnehin auch zu Paranoia geneigt haben.

 

Hinsichtlich des Absolutismus-Zentralismus von Zakuul gibt es zwar Hinweise auf eine High Justice/Hohe Richterin vor Vaylin, doch wir wissen nicht genau mit welchen Machtbefugnissen diese ausgestattet war. Vaylin scheint in dieser Funktion ja auch hauptsächlich Leute ermordet zu haben, die entweder das Pech hatten zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein oder als Feinde des Ewigen Throns galten. In der Comic-/nun Streaming-Serie The Boys, über die Probleme welche Superhelden in der realen Welt schaffen würden, würde Vaylins Titel wirklich Sinn ergeben. Die Kollateralschäden durch Vaylin werden ja auch einfach in Kauf genommen, weil sie die Tochter eines Übermenschen/Gottkaisers ist und selbst über einen Teil von dessen Kräften verfügt. Insofern ist sie ja auch ein bisschen "heilig" und somit unantastbar für ordinäre menschliche Moralapostel, die meinen man dürfe nicht einfach jemanden umbringen, nur weil er schlechte Nachrichten zu verkünden hat. Vaylins Amt beinhaltete wohl Recht und Ordnung zu vertreten, wobei das Treiben SCORPIOs und der Heralde von Zildrog demonstrieren, dass sie es mit dieser Aufgabe wohl nicht allzu ernst nahm. Aber Arcann wollte es wohl auch so, insofern trifft sie wohl auch keine Schuld. Die Ritter von Zakuul als Ordnungshüter (eine Funktion in der ihnen Senya noch gedient hat) erinnern ein wenig an die Jedi-Ritter, wenn einmal keine Kriege zu führen oder Sith zu besiegen sind. Meiner Meinung nach gehört diese Aufgabe der Ritter zum kulturellen Erbe Zakuuls, das wohl schon vor Valkorion existierte. Die Machtnutzer in Zakuuls Sümpfen waren wohl auch jene, die versuchten die damalige primitive Bevölkerung zusammenzuhalten und dazu zu bringen eine einigermaßen stabile Zivilisation zu errichten. Valkorion war zweifellos kein Revolutionär, sondern baute auf dieses Fundament auf, wobei er die Ritter von Zakuul eben auch nicht zu Sith machte. Er korrumpierte sie nicht, sondern nutzte sie einfach für sich, da sie ihn zu ihrem Anführer erkoren hatten und wie einen Gott verehrten. Als Valkorion das Volk Zakuuls aus den Sümpfen führte war er ein Messias und auch wenn er damals womöglich Verbündete an seiner Seite hatte, er überlebte sie schlussendlich alle und ersparte sich vermutlich den langen und beschwerlichen Weg eine überlebensfähige Zivilisation zu errichten, indem er seine späteren und vielleicht sogar schon die ersten großen Städte durch Droiden errichten ließ. Zakuuls Bevölkerung ist wohl nicht ganz freiwillig arbeitslos und von einem Grundeinkommen abhängig, sondern wurde von Valkorion über Jahrhunderte auf diesem Niveau gehalten, nachdem er die Ewige Flotte übernommen hatte und deren Droiden für seine Zwecke einspannte. Die hochgradig mechanisierte Lebenswelt Zakuuls benötigt nur sehr wenige Spezialisten, um in Gang gehalten zu werden. Zakuuls technologischer Fortschritt war jedoch kein Verdienst seiner Bevölkerung und man kann wohl sogar argumentieren, dass man seit der Entdeckung der Ewigen Flotte trotz Reverse Engineering und aktiver Mithilfe der GEMINI-Droiden wohl nicht den Entwicklungsstand Iokaths erreichen konnte. Dementsprechend stagnierte Zakuul wohl auch irgendwann, obwohl das in der Star Wars Galaxis wenig zu bedeuten hat.

 

Wie bei jedem Imperium, so kann man sich auch bei Zakuuls Untergang die Frage stellen, ob es nicht absehbar war, dass dieses Imperium untergehen musste. Angesichts von Valkorions Rolle in Politik und Kultur des Ewigen Imperiums könnte man sagen, ja es musste so kommen. Aber Valkorions Nachfolger hätten ja versuchen können das Ewige Imperium am Leben zu halten. Arcanns Invasion der restlichen Galaxis bewirkte jedoch das Gegenteil, denn es setzte das Ewige Imperium einen Stresstest aus, ob es überhaupt als galaktische Supermacht bestehen kann. Zwar spielte Arcann noch ein relativ sicheres Spiel, indem er sich gegen weitreichende Besatzungen entschied und den unterworfenen Staaten nur Tribute abverlangte, aber eine Gegenreaktion war zu erwarten und Zakuul ist ja nur ein einziger Planet. Die Verwundbarkeit Zakuuls wurde bereits während KotFE offensichtlich und jeder Anschlag auf Zakuul setzte Arcann neuem Druck aus. Die Probleme Zakuuls als Imperium zeigten sich sehr deutlich an seiner Verwundbarkeit, da es sich grob auch mit der Megacity Coruscant vergleichen lässt. Coruscant besitzt keine eigenen Ressourcen und ist komplett von Importen abhängig, wobei sich Aufstände wegen Ressourcenmangel auf Coruscant nicht bloß als innenpolitische Affäre abtun lassen. Die Bevölkerung Coruscants kann direkt vor den Senat ziehen und sich bei Vertretern von Planeten Gehör verschaffen, die Coruscants Bewohner sonst völlig ignorieren könnten. Kurzum, die Bewohner der Hauptstadt haben in diesem Fall auch den stärkeren Einfluss auf die Bundespolitik. Arcann kann dem überhaupt nicht entgehen, da sich die gesamte Bevölkerung seines "Imperiums" auf Zakuul konzentriert. Wenn Separatisten auf Coruscant einen Anschlag verüben, dann trifft dieser auch jeden Senator und beeinflusst die Politik der Republik, genauso auf Zakuul. Terroristen haben es also leicht, sofern sie es schaffen nach Zakuul zu kommen und irgendwo auch Unterschlupf zu finden. Der Waren- und Personenverkehr nach Coruscant ist vergleichsweise offener, doch im Fall Zakuuls dürften Güter und Personen fast ausschließlich durch die Ewige Flotte befördert werden (es waren ingame jedenfalls nie Frachtschiffe oder private Frachtunternehmen auf Zakuul erkennbar). Somit ist auch der Güter- und Personenverkehr von und nach Zakuul in staatlicher Hand und daher ebenso unter direkter Kontrolle durch den Ewigen Thron. Es gibt also wohl auch kaum kommerzielle Shuttle-Services auf Zakuul und Reisen in die besiegten Staaten können wohl auch nur mit staatlicher Erlaubnis und Unterstützung erfolgen. Ein strengeres Visa-System kann man sich kaum vorstellen, Zakuul hat sich praktisch selbst unter Quarantäne gestellt. Dementsprechend sind aber auch Informationen über die weitere Galaxis ausschließlich über staatliche Quellen zu erlangen und stark von Propaganda überlagert. Mit Arcanns Regierungsstil unzufriedene Bürger hatten demnach auch gar keine Möglichkeit auszuwandern. Es ist also wenig überraschend, dass es kaum zivile Flüchtlinge von Zakuul gab. Somit waren es wohl hauptsächlich Deserteure wie Koth oder einstige VIPs wie Malita Tal, die sich absetzen konnten.

 

Der wirkliche Killswitch für das Ewige Imperium ist und bleibt jedoch der Ewige Thron. Die Ewige Flotte war das Fundament von Valkorions, Arcanns und Vaylins Macht. Ohne sie konnte man sich einfach über Zakuul hinwegsetzen und nur mit ihr konnte Zakuul bestehen. Der Zentralismus des Ewigen Imperiums schlug sich in so vielen Aspekten von Politik und Kultur nieder, weil alles an einem Mann zu hängen schien - Valkorion, doch hinter Valkorion stand der Ewige Thron und eigentlich war es dieser, der das Ewige Imperium am Leben hielt. Erst als der Ewige Thron nach Odessen geschleppt wurde war das Ewige Imperium wirklich untergeganen und als Nachfolgereich bediente sich die Ewige Allianz sehr ähnlicher Prinzipien. Zumindest die Bezeichnung Ewige ALLIANZ ist jedoch etwas ehrlicher und erklärbarer als Ewiges IMPERIUM, auch wenn sie immer noch etwas überheblich klingt. Die Ewige Allianz bestand auch nicht ewig und ihr Anspruch auf ein ewiges Bestehen gründete sich ebenso auf die Ewige Flotte, denn sobald diese aus dem Bild verschwunden war zerbrach auch die Allianz. So gesehen hat sich die Ewige Flotte am Ende auch gegen ihre letzten Besitzer gewandt und auch dieses "Imperium" noch in Schutt und Asche gelegt, zumindest politisch. Die Allianz versuchte mittels der Flotte ebenso wie das Ewige Imperium die Großmächte in Schach zu halten, wobei bei ihr jedoch die Tributansprüche wegfielen und man kann es als größten Fehler ihrer Geschichte sehen, dass der Allianzkommandant nicht versuchte als Kaiser des Ewigen Imperiums die direkte Nachfolge Vaylins anzutreten, um die von Arcann ausgehandelten Verträge geltend zu machen. Egal wie man sich in KotET entscheidet, man versäumt es sich als Valkorions Erbe zu positionieren und dessen Machtbasis für sich zu beanspruchen - stattdessen kehrt man triumphal nach Odessen zurück, lässt sich feiern und hat einige Monate später einen Krieg mit Republik und Sith-Imperium am Hals, weil man nichts getan hat, um seine Oberherrschaft zu zementieren. Angesichts dieser Tatsachen hat es meiner Meinung nach kein Allianzkommandant verdient sich als gleichrangig mit einer Kaiserin Acina oder Kanzlerin Rans zu sehen. Man hatte eine Chance zu einer politischen Führungsfigur zu werden und man hat es vergeigt, weshalb ich finde, dass man sich höchstens als Kriegsherr bezeichnen und um einen Job als General oder Feldherr bewerben darf. Für die meisten Klassen macht dieses Scheitern auch Sinn, denn ein legendärer Krieger zu sein bedeutet nicht auch ein politischer Kraftkoloss zu sein. Die Allianz hatte nie Diplomaten oder Charaktere mit Regierungserfahrung in ihren Reihen, zumindest auf Führungsebene - woher hätte man also auch die Expertise finden sollen, um mit der Lage nach Vaylins Tod umzugehen. Schlussendlich hatte man vor allem Ex-Militärs in seinem Führungsstab und traf daher auch militärische Entscheidungen, aber ohne auch nur einen Gedanken an State Building zu verschwenden. Aus der Allianz wurde kein Staat und nicht einmal ein echtes Militärbündnis, sodass bei einer Gruppe bis an die Zähne bewaffneter Ex-Rebellen unter einem Oberkommando auf Odessen blieb. Zakuuls Propaganda hatte also doch recht, der Allianzkommandant ist nicht mehr als ein wilder Barbar, der nur Zerstörung kennt. Der Vergleich mit Barbaren wirkt durchaus stimmig auf mich, denn gerade der langwierige Niedergang des Römischen Imperiums brachte auch derartige Barbarenfürsten mit sich, die zwar Deserteure, Rebellen und Stammesgenossen um sich scharen konnten, am Ende jedoch bestenfalls hoffen durften Kaisermacher oder Generäle im Diensten eines Kaisers werden zu können.