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Sith brauchen kein Sith-Imperium

Darth Malgus ist immer noch da draußen und wer weiß wohin es manche dunkle Lords während und nach der Invasion Zakuuls verschlagen hat...

Der Jedi-Orden hat sich dem Wiederaufbau gewidmet und im Gegensatz zu den Sith scheint man ideologische Gräben zuschütten zu wollen, um die Mitgliedszahlen beim Wiederaufbau möglichst hoch zu treiben. Doch während die Jedi versuchen alle ihre einstigen Ordensmitglieder wieder aufzunehmen lassen sich bei den Sith keine ähnlichen Initiativen erkennen. Kaiserin Acina oder ihr Nachfolger Darth Vowrawn sind wohl auch viel mehr daran interessiert ihre einstigen Rivalen und Gegner vom Sith-Imperium fern zu halten und daher im Exil zu belassen. Diese verstreuten Sith können jedoch trotzdem sehr nützlich für das Sith-Imperium sein, vor allem wenn man sie dazu bewegen kann eine zweite Front gegen die Republik zu eröffnen oder sogar innerhalb der Republik Unfrieden zu stiften. Beispiele dafür könnte ja schon Darth Revan gewesen sein, der seinen eigenen Bürgerkrieg innerhalb der Republik entfachte oder auch Freedon Nadd, der Onderon zu einer Sith-Welt machte, ohne allerdings einem Sith-Imperium anzugehören.  Jemand wie Darth Malgus hat meiner Meinung nach durchaus das Potential eine zweite Sith-Fraktion anzuführen, die sich ähnlich wie Lord Mauls Schattensyndikat in den Klonkriegen zwischen den beiden Supermächten bewegt. 

 

Mauls Bündnis mit kriminellen Organisationen wie der Black Sun und den Hutten wird sich jedoch kaum von Malgus wiederholen lassen. Gerade in der Alten Republik gäbe es aber auch dutzende andere Organisationen, die Malgus kriegerhaften Ideal entsprechen würden und ihm daher folgen könnten. Ein Beispiel wären dafür vielleicht auch die Söhne von Palawa, jene Survivalisten-Gruppe, die auf Tatooine zu finden war und sich unter anderem sehr stark für Kampfsport interessiert. Die Anhänger des Palawa-Kults wären als Vorkämpfer der dunklen Seite sogar schon erprobt, immerhin kämpften sie in einem der großen Schismen des Jedi-Ordens auf Seiten der Legionen von Lettow gegen den Jedi-Orden. Neben der dunklen Jedi Arden Lyn hatten die Anhänger von Palawa vor allem auch die in der Star Wars Lore sehr bekannte Kampfsportart Teräs Käsi etabliert, mit der sogar Jedi-Ritter besiegt werden können. Neben den Söhnen von Palawa könnte Malgus jedoch auch vielleicht die Hagelsturm-Bruderschaft von Hoth rekrutieren, die zwar in der Lore bisher geringere Spuren hinterlassen hat, aber genauso kämpferisch veranlagt zu sein scheint wie die Söhne von Palawa auf Tatooine. Auf Ilum kämpften Piraten, abtrünnige Alien-Gruppen, sowie Mandalorianer für Malgus und jetzt wo die Supermächte ziemlich angeschlagen und allerlei Produkte des täglichen Bedarfs ziemlich rar sind könnte man sich von Malgus ja erhoffen, dass er seine Anhänger bei einem Raubzug quer durch die Galaxis reichlich mit Beute beschenkt. Gerade Gruppen die ohnehin schon darauf spezialisiert waren in kargen Lebensräumen zu überleben (wie die Söhne von Palawa oder die Hagelsturm-Bruderschaft) hätten derzeit wohl einen natürlichen Vorteil gegenüber den Bewohnern von Kernwelten.

 

Ex-Imperiale Sith-Lords könnten auch ihre eigenen Organisationen gegründet haben, wofür man das Beispiel (des Legends-Charakters) Darth Millenials anführen könnte, der in den Jahrzehnten nach Darth Bane von dessen Regel der Zwei ausbrach und auf Dromund Kaas den Orden der Propheten der dunklen Seite gründete. Millenials Propheten überlebten sogar beinahe Banes Sith-Orden, zumindest wenn man Palpatines Wiederauferstehung in einem Klonkörper außer Acht lässt. Selbst gescheiterte Sith-Akolythen könnten ein Problem für Anhänger der hellen Seite werden, da diese etwa dort Aufnahme finden könnten, wo jemand nicht in die Hände der Jedi oder der Sith fallen soll, aber trotzdem Unterricht im Gebrauch der Macht erhalten sollte. Der Adelige Hetton aus der Ära Darth Banes wäre ein solches Beispiel, da er von seinen fürsorglichen Eltern davor bewahrt wurde durch Sith oder Jedi zwangsrekrutiert zu werden. Mit der vollen Unterstützung der Republik wären die Jedi aktuell ja wohl auch in SWTOR in der Lage zu verlangen, dass alle machtsensitiven Kinder innerhalb der Republik von ihnen rekrutiert werden dürfen. Um den Wiederaufbau des Jedi-Ordens zu forcieren und möglichst rasch wieder frische Jedi-Ritter an die Front zu schicken könnte die Republik durchaus gewillt sein diese Vorrechte des Jedi-Ordens zu stärken. Auch machtsensitive Rekruten sind eine Ressource, über die man streiten kann, allerdings wurden sie von Arcann nicht als Teil seiner Tributforderungen so extrem dezimiert. In den Jahren seit der Beinahe-Auflösung des Jedi-Ordens wurden sehr wahrscheinlich kaum Machtsensitive durch die Jedi rekrutiert, weshalb nun so einige potentielle Jedi herangewachsen sein könnten. Zudem gab es durch die Invasion und mögliche Migrationsbewegungen infolge der Zerstörung oder des Ressourcenmangels Verschiebungen in Bevölkerungen, die auch Machtnutzer enthalten könnten. Ehemals neutrale Welten könnten die Nähe der Republik gesucht haben, um ihre Wirtschaft wiederzubeleben oder ihre Bevölkerungen könnte dem bereits zuvorgekommen sein, indem sie auf republikanische Welten ausgewandert sind, wo sie nun auch dem Zugriff von Jedi-Scouts ausgesetzt sind. Gleichzeitig hat die Ewige Flotte allerdings auch dafür gesorgt, dass der interplanetare Waren- und Personenverkehr für mehrere Jahre stark reduziert war. Zusammen mit dem Kollaps des Jedi-Ordens und einer erschöpften Republik wären so wohl ohnehin viele Welten samt ihrer Machtnutzer für die Jedi unerreichbar gewesen.

 

Als Arcann Republik und Sith-Imperium zur Abrüstung zwang dürften die Grenzen der beiden Supermächte sehr durchlässig geworden sein, jedenfalls sofern man sich noch die Reise leisten konnte. Schmuggler oder eher Schlepper dürften also eine Ära der Hochkonjunktur erlebt haben und selbst die Hutten haben wohl profitiert, weil so einige Randwelten ja schutzlos dagestanden sind und sich auch nicht gegen die Übergriffe von huttischen Sklavenhändlern wehren konnten. Flüchtige Sith-Akolythen wie Veeroa Denz konnten es mindestens bis nach Nar Shaddaa schaffen. Flüchtige Sith-Lords die aus unterschiedlichen Gründen nichts mit Kaiserin Acinas Regime zu tun haben wollten hätten es noch weiter bringen können. Bis dato hat SWTOR nur im Fall der "Kinder des Imperators" und von Darth Baras Spionen Gebrauch von der Idee einer Infiltration der Republik durch Sith gemacht. In den Legends gab es unzählige Beispiele für Sith, die es zu Wirtschafts-Magnaten (Darth Plagueis), politischen Höhenfliegern (Darth Sidious und Darth Tyranus) oder sogar einflussreichen Medienmogulen (wie einer der Lords des Verlorenen Stamms der Sith) innerhalb der Republik bringen konnten. Gerade die bereits erwähnten Sith des Verlorenen Stamms von Kesh schlugen sehr interessante Karrieren ein und bedienten sich auch einer eigenen Piratenflotte, um an Raumschiffe und Ressourcen für ihre geplanten Expansion zu kommen. Ich finde die Vorstellung sehr interessant, dass es auch Ex-Akolythen geben könnte die wie Asajj Ventress in The Clone Wars vielleicht eine Karriere als Kopfgeldjäger eingeschlagen haben. Man konnte Veeroa Denz und sogar Arn Peralun ja bereits vorschlagen, dass es für sie auch andere Karriereoptionen gibt. Kanzlerin Sareshs Senatsfraktion mag zwar Imperiale gehasst haben, aber ideologisch standen ihre Anhänger den Sith doch sehr nahe, weshalb es eine Ironie der Geschichte wäre, wenn sich ein ins Exil geflüchteter Darth als Senator eine neue Identität verschafft haben könnte. Die Republik zum Krieg gegen die Sith zu treiben wäre ja nicht nur ein Racheakt gegen Kaiserin Acina, sondern würde wohl auch die Republik und ihre Verbindung zur hellen Seite schwächen, jedenfalls unter einem Regime wie Sareshs. Es gab so einige die ja spekuliert haben Saresh selbst könnte eine heimliche Sith sein, aber ich wage zu behaupten, dass man dieses Konzept nicht aufgeben muss, nur weil Saresh nun der Vergangenheit angehört. Bis jetzt wurde noch kein hyperaggressiver Falke als Senator vorgestellt, der ja vielleicht auch bemüht sein könnte Kanzlerin Rans zuzusetzen, indem er etwa die Karriere ihres Gatten Ex-Supreme Commander Rans gegen sie benutzt. Aber vielleicht ist das dann zuviel Politik für SWTOR, auch wenn es sehr amerikanisch wäre.