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Eine Möglichkeit: Die Rückkehr der Mandalorianischen Ritter

Gibt es denn etwas cooleres als Mandalorianer mit Lichtschwertern?

Mandalorianer mit dem Darksaber machen es vor und in den Legends gab es Jedi-Ritter in mandalorianischen Rüstungen - wäre es also nicht an der Zeit diese Coolness in die SWTOR-Ära zu bringen? Vielleicht reicht es sogar schon Mandalorianer mit "erbeuteten" oder geerbten Lichtschwertern auszustatten, aber wer die KotOR-Comics oder auch die Republic Commando-Romane kennt, der weiß, dass es durchaus Jedi-Ritter gab, welche sich den Mandalorianern angeschlossen haben und es gab machtsensitive Kinder, welche unter Mandalorianern aufwuchsen und die Lichtschwerter ihrer verstorbenen Jedi-"Vorfahren" erben konnten, wie mandalorianische Rüstungen. Seine Jedi-Roben gegen eine mandalorianische Rüstung einzutauschen war oftmals eine persönliche Entscheidung. Jedi-Ritter Bardan Jusik entschied sich etwa dafür den Jedi-Orden zu verlassen, weil er den Einsatz der praktisch wie Sklaven eingestuften Klonsoldaten nicht mit seinen Jedi-Grundsätzen verbinden konnte. Jedi-Meister Dorjander Kace (zeitweise sogar ein Mitglied des Hohen Rats der Jedi) verbrachte hingegen einen Teil des Großen Sith-Krieges in Gefangenschaft der Mandalorianer und entwickelte dort eine Liebesbeziehung mit einer Mandalorianerin, welche sogar ein Kind von ihm erwartete, ehe sie durch einen von einem Jedi ausgeführten Bombenangriff starb. Kace diente der Republik nach dem Ende des Krieges jedoch noch treu bis zum Ausbruch der Mandalorianischen Kriege, als der Korruptheit der Republik und ihren Einsatz der Jedi-Ritter als Schlägertruppe des Senats nicht länger zusehen wollte (etwas womit auch Count Dooku, Qui-Gon Jinn, Obi-Wan Kenobi und sogar Anakin Skywalker ihre Probleme hatten). Kace stimmte sogar gegen Revans Involvierung in den Krieg und die Beteiligung des Ordens an diesem, doch nach seinem militanten Einspruch gegen Revans Pläne wurde er zum Rücktritt gedrängt. Schließlich wurde er zu einem Doppelagenten der Mandalorianer, der die Republik sabotierte, ehe er sich vollends den Mandalorianischen Neo-Kreuzrittern anschließen konnte.

 

Aufgrund der Ähnlichkeiten Bardan Jusiks und Dorjander Kaces zu Count Dooku und Qui-Gon Jinn sind mir diese beiden Ex-Jedi naturgemäß sehr sympathisch, auch wenn Kace im Rahmen der KotOR-Comics als Antagonist für Zayne Carrick (nachdem die republikanische Carrick-Station benannt wurde) fungieren musste. Comic-Autor John Jackson Miller gab sich jedoch Mühe Kace eine menschliche Seite zu verleihen und eher als Opfer der Umstände darzustellen, als einen reinen Fanatiker, der meint die Mandalorianer sollten die Galaxis beherrschen, weil sie scheinbar nicht so korrupt sind wie der republikanische Senat. Seit Kace sind in SWTOR rund 300 Jahre vergangen, doch sein Erbe könnte ihn überlebt haben. Kace war seinerzeit nicht der einzige Jedi, der sich den Mandalorianern angeschlossen hatte, denn insgesamt begleiteten ihn zumindest drei weitere Jedi-Meister. Wie so oft könnten es Retcons möglich machen, dass in den Comics wieder einmal nicht alle Mandalorianischen Ritter zu sehen waren oder dass diese Ritter begonnen hatten machtsensitive Rekruten als mandalorianische Jedi auszubilden. Etwas ähnliches geschah auch in Clan Skirata, als Venku Skiratas Mutter, Jedi-Ritterin Etain Tur-Mukan, durch Order 66 umkam, womit der Junge beinahe ohne einen Mentor im Gebrauch der Macht aufgewachsen wäre. Venku Skirata (auch genannt Kad Skirata, nach dem mandalorianischen Wort für Schwert bzw. Lichtschwert) wurde durch Ex-Jedi Bardan Jusik zumindest in den Grundlagen des Lichtschwertkampfes und des Gebrauchs der Macht unterrichtet, wobei es auch Bardan war, der dafür sorgte, dass Venku die beiden Lichtschwerter seiner Mutter erben konnte. Die mandalorianische Tradition die Rüstung seiner Vorfahren zu erben wurde in Venkus Fall auch auf deren Waffen ausgeweitet, doch angesichts der Familienverhältnisse in Clan Skirata endete Venku eines Tages auch mit einer bunten Patchwork-Rüstung aus Teilen von Onkeln, Tanten und denen seines Vaters.

 

So wie die Chiss-Familien in der SWTOR-Ära sehr unterschiedlich mit Machtsensitiven umgehen könnten auch die Mandalorianer im Allgemeinen eher "machtfeindlich" auftreten, ein einzelner Clan könnte aber trotzdem eine Tradition ausgebildeter Machtnutzer besitzen. Und selbst wenn die Stärke der Macht in einer entsprechenden Blutlinie irgendwann abgeflaut ist bzw. durch Adoption zum Erliegen kam, es könnte durchaus Mandalorianer geben, die ein Lichtschwert einsetzen können, zumal traditionelle mandalorianische Beskar-Schwerter ohnehin immer noch in Verwendung sind. Ich will nicht soweit gehen zu behaupten, Darth Malgus wäre aufgrund seiner persönlichen Philosophie ein idealer Mandalorianer und würde man ihn adoptieren könnte er ja sogar Mand'alor werden, aber dass sich in den letzten 300 Jahren inspiriert durch Dorjander Kace vielleicht der eine oder andere Jedi-Meister den Mandalorianern angeschlossen hat würde ich nicht ausschließen. Es könnte sogar ein Sith gewesen sein, vor allem in der jüngeren Vergangenheit als mandalorianische Söldner an der Seite von Sith und Imperialen zu kämpfen begannen. Selbst imperiale Agenten innerhalb der Mandalorianer (welche es wie Ziffer 12 durchaus gegeben hat) könnten bei ihrer Infiltration versehentlich oder ganz bewusst Familien gegründet haben, in denen die imperiale DNA (da fast alle menschlichen Imperialen ja in unterschiedlichem Grad vom einen oder anderen Sith abstammen) Machtsensitive hervorgebracht haben könnte. Selbst wenn man diese Kinder nach Korriban geschickt hat, sie hätten ihr mandalorianisches Erbe wohl weit einfacher wieder entdecken können, als Kinder die dem Jedi-Orden übergeben worden sind und von ihrer Blutsverwandtschaft isoliert werden. Schicksale wie Raina Temples demonstrieren auch, dass nicht alle imperialen Agenten bereit waren ihre machtsensitiven Kinder auch nach Korriban zu schicken.

 

Die mandalorianische Tradition Kriegswaisen zu adoptieren (wie in den Legends lange vor The Mandalorian schon im Fall Jango Fetts und Kal Skiratas praktiziert) wäre ebenfalls eine Möglichkeit, wie sich Machtsensitive unter den Mandalorianern wieder finden könnten. Talent ohne Training kann immer noch beeindruckend sein (wie von Grogu oder sogar Raina Temple demonstriert), aber es steht dem Anwender eben nicht auf Abruf zur Verfügung und erfordert oftmals einen hohen Preis an Anstrengung und Energie. Raina Temple hat es ja selbst so erklärt, dass ihr Talent nur schwer zu kontrollieren ist und sich daher nicht gezielt benutzen lässt. Unter Dorjander Kace waren die Mandalorianischen Ritter gewissermaßen eine Spezialeinheit unter den Mandalorianischen Neo-Kreuzrittern (welche ja auch aus willigen Personen von unterworfenen Planeten rekrutiert wurden) und es war auch das letzte Ziel der Neo-Kreuzritter die Jedi-Enklave auf Dantooine zu überfallen, um die dortigen Padawane auf ähnliche Weise wie normale Neo-Kreuzritter zwangsrekrutieren zu können. Wenn ich ehrlich bin, ich hätte auch nicht damit gerechnet, dass Grogu in The Mandalorian zu einer Art Mandalorianischer Ritter - dieses vom Kanon verworfene Konzept würde sich jedoch bestens für SWTOR eignen, wo es dank der KotOR-Comics sogar noch zur etablierten Lore passen würde, dass Jedi  (und von mir aus sogar Sith) Mandalorianer werden können.

 

So wie im Kanon damit herumgespielt wird, dass Nicht-Machtnutzer mit dem Darksaber kämpfen können, könnte ich mir für SWTOR auch eine abgeschwächte Version der Mandalorianischen Ritter vorstellen - eine Art Perversion des Konzepts, indem normale Mandalorianer erbeutete Lichtschwerter benutzen. Das Training für den Schwertkampf hätten sie ja von Beskar-Waffen und in diesem Training wären sie durch das Beskar ihrer Rüstungen auch vor Lichtschwertern geschützt. Ein Jedi-Killer-Squad der Neo-Kreuzritter? Da es in SWTOR und auch anderen Teilen der Legends Lore Mobs gab, welche ohne Machtfähigkeiten trotzdem mit Lichtschwertern oder diesen sehr ähnlichen Waffen herum liefen, würde ich diese Möglichkeit durchaus in Betracht ziehen. Selbst Boba Fett besaß in den Legends mehrere Trophäen-Lichtschwerter, die er theoretisch auch einsetzen konnte, wenn es bei der Jagd auf einen Jedi-Ritter einmal hart auf hart kam. Zuletzt war ich mir auch bei den Dienern der Hand des Imperators schon nicht ganz sicher, ob diese in 6.2 alle machtsensitiv sind. Lord Scourge erwähnt im Grunde nur, dass sie Lichtschwerter benutzen, allzu erfolgreich scheinen sie sich als Trash-Mobs jedoch ohnehin nicht zu schlagen - vielleicht ist also etwas dran, an der Idee, dass in der SWTOR-Ära nicht jeder Lichtschwertträger automatisch auch machtsensitiv ist.

 

Die Ash'ad als Bewahrer mandalorianischer Traditionen und die Dar'manda als Söldner, die mandalorianische Waffen und Know-How ohne die üblichen moralischen Einschränkungen von Mainstream-Mandalorianern verkauften hätten als Teil von Heta Kols jeweils ein Interesse daran gehabt eine Gruppe an Jedi-Killern aufzubauen oder zu rekrutieren, sollte es eine solche unter den Mandalorianern gegeben haben. Die Niederlage in den Mandalorianischen Kriegen kann meiner Meinung nach ja nicht ganz folgenlos geblieben sein, gerade jetzt wo es in der Gestalt Heta Kols ja scheinbar eine Person oder sogar Organisation gibt, die sich ganz dem Wiederaufbau der Neo-Kreuzritter verschrieben hat. Pre Vizslas Duell mit Darth Maul hatte alles, was ich mir von einem Bosskampf mit einem lichtschwertschwingenden Mandalorianer in SWTOR vorstellen würde, Raketen, Blasterschüsse, sogar den Einsatz eines Flammenwerfers. In abgeschwächter Form gab es einen solchen Kampf schon auf Copero, denn der machtsensitive Valss benutzte neben zwei Lichtschwertern auch zeitweise ein Blastergewehr. Es wäre also nicht unmöglich einen Boss oder sogar einfach Mobs mit Lichtschwertern als Primärwaffen auszustatten, in eine mandalorianische Rüstung zu stecken und mit einigen klassischen Tech-Angriffen angreifen zu lassen (fast wie ein Jedi-Charakter beim Einsatz seines Heldenmoments).

 

Eine Gruppe von Jedi-Killern einzuführen wäre vielleicht auch eine Möglichkeit die obskure Mandalorianerin Dao Stryver ins Rampenlicht zu rücken, da sie neben einer Rolle im ersten The Old Republic-Roman Unheilvolle Allianz (welcher bis dato jedoch in SWTOR weitgehend ignoriert wurde) vor allem wegen ihrer Erwähnung als Mitglied der Sternen-Verschwörung aus der Klassenstory des Imperialen Agenten bekannt sein könnte. Ihre Rolle als Verschwörerin ist wenig mehr als ein Cameo und doch könnte da mehr dahinter stecken, denn Stryver und ihre Mitverschwörer hatten sich bekanntermaßen zum Ziel gesetzt die Galaxis von den Sith und dem Jedi-Orden zu befreien. In den Jahrhunderten des Bestehens dieser Verschwörung muss man doch auch irgendwann auf den Gedanken gekommen sein, dass sich die Mandalorianer gut als Jedi-Killer eignen. Stryvers Schicksal ist bisher noch ungeklärt, außer dass der Imperiale Geheimdienst ihre Rolle als Verschwörerin an die Mandalorianer leakte, damit sich diese um sie kümmern. Aber die Mandalorianer haben vielleicht nicht ganz so große Probleme damit, dass sich eine ihrer Veteraninnen mit Leuten zusammengeschlossen hat die Jedi wie Sith los werden wollten. Sie könnte also noch gesund und lebendig sein. Vielleicht hat das Leak der Imperialen dazu geführt, dass sie untergetaucht ist, aber wahrscheinlich hat es in bestimmten Kreisen sogar ihren Ruf gestärkt. Dao Stryver ist jedoch eine Gektl und diese reptiloide Spezies dürfte in SWTOR noch nicht existieren, was ihren Auftritt verhindern könnte und äußerst problematisch: Gektl haben Reptilienschwänze, was in Verbindung mit Stryvers mandalorianischer Rüstung und Jetpack ziemlich kurios aussehen würde.