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Jubiläumsrückblick: Ilum - das unerwartete Desaster

Die Zusammenführung der imperialen und republikanischen Storylines stellte in der 1.0-Ära schon ein Problem dar...

 

Die "Malgus lebt"-Bewegung hat mich lange kalt gelassen und das Setting von Makeb hat mich damals sogar etwas enttäuscht, weil ich Ilum als erstes auf imperialer Seite erlebt habe und erst Monate später dazu kam die republikanische Version von Corellia und Ilum zu erleben. Bis dahin hatte sich mein erster Eindruck bereits verfestigt. Aus imperialer Sicht lief es beginnend mit Taris ja wie am Schnürchen, man vertrieb die Republik von der Grenze, entfesselte einen Konflikt auf Quesh, infiltrierte das Gefängnis auf Balmorra, taktierte auf Voss und eroberte schließlich Corellia, woraufhin man auch noch die für die Jedi heilige Welt Ilum angriff, um dort Kristalle für eine Stealth-Flotte abzubauen. Da wusste ich eben noch lange nichts davon, dass Corellia von der Republik zurückerobert wurde. Als das Schwarze Loch als Daily-Gebiet erschien hatte ich meine erste republikanische Storyline noch nicht einmal durch und dann stehe ich dort vor General Konya und erfahre, das Imperium hätte sich von Corellia zurückgezogen und wäre durch Corellia und Ilum so stark dezimiert, dass man nun an Boden verliert? 

 

Der neue Status Quo im Schwarzen Loch widersprach meinem Eindruck von einem imperialen Triumphzug völlig und machte keinen Sinn, jedenfalls bis ich von der republikanischen Storyline erfuhr und wie diese am Ende die imperiale Storyline korrigierte. Drei Mitglieder des Dunklen Rats wurden auf Corellia getötet, ihre persönlichen Truppen gingen mit ihnen unter. Auf Ilum wiederum stellte sich dann auch noch heraus, dass Darth Malgus die imperiale Offensive sabotiert hatte, was zum Tod Darth Arhos führte und es der Republik erlaubte ihren Supreme Commander aus einer imperialen Folterkammer zu befreien. Auf Corellia kam die Republik nach dem Imperium an, aber auf Ilum schien es als wäre die imperiale Storyline jene die der republikanischen folgt, denn immerhin trifft man als Imperialer Darth Arho gar nicht mehr und musss mit Großmoff Regus auskommen. Arho wäre zudem als Nachfolger von Darth Vengean und Darth Baras ein interessanter Charakter gewesen, hätte man ihm als Sith-Krieger begegnen dürfen. Da man als Imperialer bis zum Ende der Ilum-Storyline gar nichts von Malgus Verrat erfährt ist man umso irritierter, dass dieser Flashpoint-Questgeber plötzlich zum Verräter wird.

 

Ich habe in der Vergangenheit sicher schon einmal davon gesprochen, wieso mich Malgus als Verräter auf Ilum aus imperialer Sicht auf die Palme getrieben hat. Malgus Verrat wird auf imperialer Seite so gut wie gar nicht angeteasert und es kommt aus heiterem Himmel. Seine Reformen sind sogar etwas womit man als Spieler sympathisiert und es hätte auch Sinn gemacht sich ihm anzuschließen, obwohl Sith-Kriegern in der Vanilla Story etwa ihre Loyalität zum Sith-Imperator zum Problem geworden wäre. Abgesehen vom verlorenen Kampf um Corellia und Malgus Verrat auf Ilum bekam man als imperialer Spieler auch nichts von der Invasion von Dromund Kaas mit und damit auch dem vermeintlichen Tod des Sith-Imperators. Gerade das Ende der Vanilla-Story hatte da meiner Meinung nach mit massiven Problemen zu kämpfen, da es keine zusammenfassenden News-Flashs oder dergleichen gab. 

 

Für mich war Malgus auf Ilum endlich in der Position, von der ich mir erhofft hätte, dass er zum de facto-Anführer des Imperiums wird, ähnlich wie Darth Marr es dann tatsächlich wurde. Immerhin war uns Malgus in Trailern und Promo-Material zu SWTOR immer als Anführer des Sith-Imperiums vorgestellt worden, nur um uns beim Release noch im 1.0 Content zu verraten und für Jahre von der Bildfläche zu verschwinden. Da wäre es langfristig gesehen besser gewesen, wenn man SWTOR spätestens ab 2.0 mit Darth Marr als imperialer Ikone beworben hätte. Nun ist Malgus zurück, aber wieder der Bösewicht, anstatt eine Rolle als imperiale Führungsfigur einzunehmen.

 

Auf republikanischer Seite macht Malgus neue Rolle allerdings kaum einen Unterschied, weil er seit jeher ein Feind der Republik und insbesonders des Jedi-Ordens war. Dass er sich gerne vom Imperium los sagt macht ihn auch zu nichts besonderem, weil auch Darth Angral schon den gleichen Weg beschritt und vom Imperium nicht einmal ernsthaft verfolgt wurde. In der Community wird zwar gerne behauptet SWTOR würde die imperiale Storyline bevorzugen, doch gerade in der Vanilla-Ära sehe ich es anders, denn auf der Seite der Reps erlebt man eine imo epischere Storyline mit nachhaltigeren Triumphen. Mein erster Eindruck von der republikanischen Endgame-Storyline ließ mich seinerzeit sogar erwägen, ob ich nicht sogar mit einem Jedi-Schatten dauerhaft zur Republik überlaufen sollte. Die Republik in der Defensive zu erleben hatte ja durchaus das von mir gesuchte Star Wars-Feeling, aber nach 1.0 befand sich die Republik unter Kanzlerin Saresh plötzlich für die nächsten Jahre in der Offensive, einer im Star Wars-Universum eher den Bösewichten vorbehaltenen Rolle.